CARE: Nur ein Bruchteil der Finanzhilfen könnte viele Leben retten
Archivmeldung vom 27.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg fordert die reichen Nationen zum Jahreswechsel auf, genügend Geld für die vom Hunger bedrohten Menschen bereit zu stellen.
Ihr Vorsitzender Heribert Scharrenbroich sagte in Bonn: "Wenn nur ein Bruchteil dessen, was zur Bekämpfung der Finanzkrise mobilisiert wird, zur Hungerbekämpfung ausgegeben würde, hätten wir im Jahr 2009 kaum noch Hungertote."
Nach Angaben der UN-Agrarorganisation (FAO) sind derzeit 75 Millionen Menschen mehr vom Hunger bedroht als noch vor einem Jahr. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) braucht zum neuen Jahr 5,2 Milliarden US-Dollar für Äthiopien, Somalia, Sudan und andere Länder.
Scharrenbroich forderte die Industriestaaten auf, sich "ihrer Verantwortung klar zu werden und ein radikales Umdenken in der Handelspolitik einzuleiten." Wenn es nicht gelinge, endlich einen fairen Handel auf die Beine zu stellen, so Scharrenbroich weiter, "wird die Alimentierung nie aufhören und die Ärmsten der Armen werden weiter auf Hilfe angewiesen sein."
Sollte es nicht gelingen, die Nahrungsmittelpreise "in den Griff zu bekommen, müssen wir 2009 mit Unruhen und Kämpfen für das tägliche Brot rechnen - und das in vielen Ländern der Erde." Neben allem, was "bei uns zuhause getan werden muss, um Menschen zu helfen, sollten wir unseren Problemhorizont dennoch nicht auf die Grenzen Europas beschränken."
Quelle: CARE Deutschland-Luxemburg e.V.