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Mietschulden sind bei Überschuldeten im Osten verbreiteter

Archivmeldung vom 03.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org

Im Jahr 2018 waren deutschlandweit zwei von zehn überschuldeten Personen, die bei einer Schuldnerberatungsstelle Hilfe suchten, von Mietschulden betroffen. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2018 anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 3. bis 7. Juni 2019 mit.

Zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern (einschließlich Berlin) gibt es deutliche Unterschiede: In den neuen Ländern ließ sich fast jeder Dritte (31 %) aufgrund von Mietschulden in einer Schuldnerberatungsstelle beraten, wohingegen dies im früheren Bundesgebiet mit 18 % für nur knapp jede fünfte überschuldete Person zutraf.

Die entsprechenden Verbindlichkeiten aller beratenen Personen bei Vermietern betrugen im Jahr 2018 durchschnittlich 870 Euro. Demnach waren Überschuldete deutschlandweit durchschnittlich mit knapp 1,8 Monatsmieten im Rückstand, denn 2018 lagen die durchschnittlichen Wohnkosten (Miete inklusive Nebenkosten) aller beratenen Schuldner bei 491 Euro. In Relation zu den durchschnittlichen Gesamtschulden (29 008 Euro) machten Mietschulden allerdings lediglich einen Anteil von 3 % aus.

In den neuen Ländern betrugen die Mietschulden von beratenen Personen im Jahr 2018 durchschnittlich 1 147 Euro und damit 46 % mehr als im früheren Bundesgebiet mit durchschnittlich 786 Euro. Die offenen Verbindlichkeiten bei Vermietern entsprachen gut 2,7 Monatsmieten in den neuen Ländern gegenüber 1,5 Monatsmieten im früheren Bundesgebiet.

Methodischer Hinweis:

Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik beruhen auf Angaben von 559 der insgesamt rund 1 450 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Sie stellten anonymisierte Daten von rund 136 000 beratenen Personen mit deren Einverständnis bereit. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten werden anschließend auf die Grundgesamtheit aller durch Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen hochgerechnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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