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Nach foodwatch-Kritik: Capri-Sonne stoppt Verbreitung von werblichem Unterrichtsmaterial für Grundschüler

Archivmeldung vom 08.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
„Fit, fair und schlau“: Die Softdrink-Marke Capri-Sonne richtet sich mit einer Unterrichtsmappe an Grundschüler… Bild: foodwatch
„Fit, fair und schlau“: Die Softdrink-Marke Capri-Sonne richtet sich mit einer Unterrichtsmappe an Grundschüler… Bild: foodwatch

Nach Kritik der Verbraucherorganisation foodwatch hat Capri-Sonne eine werbliche Unterrichtsmappe für Grundschüler zurückgezogen. In dem Schulmaterial, das noch bis gestern an Lehrer verbreitet wurde, zeigte Hersteller Wild/SiSi-Werke Markenlogos sowie Produktabbildungen und schrieb dem Softdrink Capri-Sonne positive Eigenschaften zu. Zudem wurde das stark zuckerhaltige Getränk irreführend in den besonders empfohlenen Bereich der Ernährungspyramide einsortiert - verbunden mit der Empfehlung, Schüler sollten "viel" davon verzehren.

foodwatch hatte das aggressive Marketing kritisiert und Capri-Sonne als einen von fünf Kandidaten für den Goldenen Windbeutel 2013 nominiert, die Wahl der dreistesten Werbemasche des Jahres bei einem Kinderprodukt unter www.goldener-windbeutel.de. Gegenüber Spiegel Online erklärte der Capri-Sonne-Hersteller nun, dass das Material nicht weiter verbreitet werde. Der Bildungsverlag Care-Line, über den die Unterrichtsmappe "fit, fair und schlau" im Internet zum Download angeboten wurde, sei inzwischen gebeten worden, "die Broschüre von der Seite zu nehmen", heißt es heute in einem Spiegel-Online-Text.

"Capri-Sonne bewirbt seinen Zucker-Softdrink besonders dort aggressiv an Kinder, wo die Eltern nicht dabei sind - bei Sportveranstaltungen mit Schülern und bislang auch im Grundschulunterricht", erklärte Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelwerbung bei foodwatch. Mit einem eigenen Schwimmabzeichen und Sportveranstaltungen betreibe Capri-Sonne jedoch auch weiterhin massives Marketing bei Schülern. "Der Stopp der Unterrichtsmappe nimmt dem Eisberg nun seine Spitze. Für Capri-Sonne sollte das der Einstieg in den Ausstieg sein, denn angesichts grassierenden Übergewichts dürfte das Marketing für einen Dickmacher wie die Capri-Sonne in keiner Weise mehr auf Kinder zielen." foodwatch forderte Capri-Sonne auf, alle Werbe- und Marketingaktivitäten einzustellen, die sich direkt an Kinder richten.

Die Wahl zum Goldenen Windbeutel läuft noch bis zum 15. Mai unter www.goldener-windbeutel.de.

Quelle: foodwatch e.V.

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