Konsequenz statt Strafe
Archivmeldung vom 29.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKonsequente Eltern werden von ihren Kindern als verlässlich erlebt. Der Nachwuchs fühlt sich sicherer, wenn er die Reaktionen seiner Eltern vorhersehen kann. Konsequent sein bedeute, "dass man selbst tut, was man von seinen Kindern verlangt", erklärt die Erziehungswissenschaftlerin und Psychologin Christine Falk-Frühbrodt im Apothekenmagazin "Baby und Familie".
Der dänische Familienexperte und Ratgeberautor Jesper Juul spricht von "sozialer Osmose", bei der Kinder praktisch von selbst aufnehmen, welches Verhalten gewünscht ist und welches nicht. Von zu vielen Regeln halten beide Experten wenig. Falk-Frühbrodt plädiert für ein paar "Familiengrundsätze". Strafen müssen nicht sein. Vielmehr lernen Kinder von den natürlichen Konsequenzen ihres Verhaltens: Wer pöbelt, findet keine Freunde. Wer nichts isst, hat Hunger bis zur nächsten Mahlzeit. Solche Erfahrungen sprechen für sich. Kommentare wie: "Das hast du jetzt davon", sind dann völlig unnötig, mahnt Falk-Frühbrodt. "Sprechen Sie möglichst wenig über den Vorfall und ohne Vorwurf und Ironie." Meckert das Kind: "Mein Essen ist kalt", wenn es trotz mehrerer Rufe nicht rechtzeitig gekommen ist, sollten Eltern möglichst neutral antworten: "Es ist kalt, weil es schon lange hier steht."
Quelle: Wort und Bild "Baby und Familie"