Bio-Müll in Quarantäne entsorgt: Gericht verurteilt Tiroler zu saftiger Geldstrafe
Archivmeldung vom 08.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDa ist wohl jede Form von Augenmaß verloren gegangen: Ein Tiroler (52), bislang völlig unbescholten, produzierte im Frühjahr einen positiven Corona-Test. Es folgte der übliche Rattenschwanz, einschließlich Absonderungsbescheid und Quarantäne. Diese befolgte er brav – zumindest eine Woche lang. Dann gingen ihm Klopapier und Vorräte aus – und der Biomüll stank bereits bestialisch. Nun fasste er eine saftige Strafe aus. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "Geldstrafe, weil er nicht im Kompost hausen wollte
Als der alleinstehende Mann es nicht mehr aushielt, brachte er schnell den Bio-Abfall zur Mülltonne und holte sich bei der Gelegenheit auch eine neue Packung Klopapier aus seinem Keller. Doch im Treppenhaus traf er einen Nachbarn, mit dem er im Vorbeigehen ein paar Worte wechselte. Dieser dürfte ihn dann bei den Behörden verpfiffen haben – denn nun stand er vor Gericht. Für eine regierungsnahe Tageszeitung ist übrigens der scheinbar wichtigste Hinweis, dass dies sogar „ohne Maske“ geschah…
Der Vorwurf: „Vorsätzliche Gefährdung“ von Menschen durch übertragbare Krankheiten. Und obwohl der Tiroler sich vor Gericht reumütig zeigte, kannte dieses kein Erbarmen. Es folgte ein Schuldspruch – und eine Verurteilung zu 2.520 Euro unbedingter Geldstrafe. Das ist fast 400 Euro mehr als der Bruttomonatslohn eines heimischen Durchschnittsverdieners.
Drakonische Justiz gegen „Quarantänebrecher“
Es ist nicht der erste derartige Fall in Österreich. Schon im Vorjahr kamen zahlreiche Bürger wegen Quarantäne-Verstößen sogar in Untersuchungshaft – Wochenblick berichtete. Eine Innviertlerin fasste 1.200 Euro Geldstrafe aus, weil eine Nachbarin sie in ihrer Absonderung dabei beobachtet hatte, wie sie mutterseelenallein um ein verlassenes Feld spazierte. Auch in Tirol sind solche Urteil kein Neuland: Ein Mann fasste zu Jahresbeginn vier Monate bedingte Haft aus, weil er in Quarantäne auf den Friedhof ging!
Noch absurder gestaltete sich ein Fall, über den Wochenblick im Mai exklusiv berichtete. Wir sprachen mit einem Mann der aufgrund dieses „Tatbestands“ ganze 10 Monate ins Gefängnis muss. Dabei war er gar nicht selbst in Quarantäne oder hatte auch nur einen positiven Test. Sondern er begleitete eine negativ (!) getestete Quarantänebrecherin zu einem Finanzierungsgespräch bei der Bank. Das Gericht folgte allerdings der Ansicht, dass er die Dame angeblich dazu angestiftet hätte, ihre Quarantäne zu brechen."
Quelle: Wochenblick