Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Vermischtes Seltene Erden: "Politik hat es verpasst, Pfandsystem für Smartphones einzuführen"

Seltene Erden: "Politik hat es verpasst, Pfandsystem für Smartphones einzuführen"

Archivmeldung vom 23.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Ralf Holzhauer Porträt / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/16368 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis. Bildrechte: VDI e.V. Fotograf: Christof Kerkhoff, VDI
Ralf Holzhauer Porträt / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/16368 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis. Bildrechte: VDI e.V. Fotograf: Christof Kerkhoff, VDI

In Schweden ist das bislang größte in Europa bekannte Vorkommen an Seltenen Erden entdeckt worden. Doch die Meldung hat einen Haken.

Seltene Erden sind gar nicht selten

VDI-Experte Prof. Dr.-Ing. Ralf Holzhauer vom Zentrum für Recyclingtechnik an der Westfälischen Hochschule und Vorsitzender des VDI-Fachbereichs Energie- und Umwelttechnik bemängelt, dass nur über den Abbau Seltener Erden gesprochen wird, bisher aber kein Recycling stattfindet. "Die Seltenen Erden sind zudem weder selten noch sind sie Erden. Es sind die am meisten auf der Welt vorkommenden Elemente. Leider fein verteilt, daher eine Herausforderung bei der Gewinnung", sagt Holzhauer im VDI-Podcast "Technik aufs Ohr". Seltene Erden Metalle wäre der passende Begriff.

Ohne Seltene Erden ist ein Hightech-Leben nicht denkbar. Dasselbe gilt für Windräder. "Kein Windrad ohne Magnet. Kein Magnet ohne Seltene Erden", so der VDI-Experte. In Smartphones befinden sich die Ressourcen ebenfalls. "Der Fund in Schweden ist super, denn es bedarf dieser Ressourcen, um unsere Zukunftsfähigkeit zu sichern. Man muss aber auch sagen, dass in den letzten Jahren nicht unbedingt nach Seltenen Erden gesucht wurde."

Knackpunkt ist die Konzentration

Die Lagerstätten Seltener Erden lohnen sich laut dem Experten erst, wenn eine gewisse Konzentration vorliege. "Beim Abbau fallen auch riesige Mengen an Wasser an. Bei uns wären meiner Meinung nach riesige Abwasserseen wie in China undenkbar", so Holzhauer. Um unsere Umweltaspekte einzuhalten, seien hohe Kosten notwendig. Zudem gehen radioaktives Material mit den Seltenen Erden. Das erfordere unter anderem passende Technologien.

Smartphones recyclen: Aufklärung fehlt oftmals

Ralf Holzhauer sieht Nachholbedarf beim Thema Recycling - auch bei größeren Materialströmen wie Magneten. "Es fehlt ein Stück weit auch an Erfassungsstrukturen." Im VDI-Podcast berichtet er über ein Forschungsvorhaben, bei dem alte Handys eingesammelt werden sollten. "Bürgerinnen und Bürger sind eher geneigt, das alte Smartphone in den Schuhkarton zu legen", sagt er.

Zudem habe es eine Diskussion über ein Pfandsystem bei Handys gegeben. "Bei Starterbatterien im Auto funktioniert das Pfandsystem. Die Erfassungsquote liegt bei 99 %. Die Politik konnte sich aber nicht durchringen, ein solches System für Smartphones einzuführen. Aus meiner Sicht werden nur solche Lösungen helfen, um verpflichtend Produkte in Kanäle zurückzuführen", so der Professor.

Quelle: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte ader in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige