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Tui will einheitliche Regeln für Evakuierungen bei Katastrophen

Archivmeldung vom 31.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Evakuierung, Katastrophe
Evakuierung, Katastrophe

Bild von hosny salah auf Pixabay

Nach den verheerenden Waldbränden auf Rhodos fordert Tui-Chef Sebastian Ebel eine einheitliche gesetzliche Verpflichtung für Reiseanbieter zur Evakuierung ihrer Kunden bei Naturkatastrophen. "Zum Schutz der Urlauber wäre eine einheitliche EU-Regelung notwendig", sagte Ebel der "Bild am Sonntag". "50 bis 60 Prozent der Reisenden haben diese Absicherung aktuell nicht. Wir haben letzte Woche bei den Sonderflügen Hunderte Individual-Urlauber kostenlos nach Hause ausgeflogen."

Hotel-Plattformen, Flugbörsen und Online-Vermittler hätten nahezu keinerlei Pflichten, sich bei Krisen um die Urlauber zu kümmern - im Gegensatz zu Pauschalreiseanbietern. 8.000 Tui-Gäste hätten ihre Hotels verlassen müssen, rund die Hälfte davon sei auf Rhodos in anderen Hotels und Unterkünften untergekommen, die andere Hälfte sei auf regulären Flügen oder in Sondermaschinen nach Hause gebracht worden. Um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen, war Ebel vergangene Woche auf Rhodos: "Ich will nichts verharmlosen, aber im Norden der Insel gab es keine Waldbrände und keine Einschränkungen. Trotzdem war es richtig, vorsorglich die betroffenen Gebiete im Süden zu evakuieren und Gäste auszufliegen, um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten und auch die Insel zu entlasten." 

Aus der aktuellen Katastrophe habe der Konzern auch Lehren ziehen können. "Auf Rhodos wussten wir bei 80 Prozent unserer Kunden, wo sie sich befanden und wie wir sie erreichen konnten. Bei den restlichen 20 Prozent wussten wir dies nicht genau." Das wolle man in Zukunft verbessern und "im nächsten Jahr ein freiwilliges Web-Tracking von Handydaten für unsere Kunden anbieten, das sie in Notfällen aktivieren können". Generell rechnet Ebel damit, dass es wegen der Folgen des Klimawandels auch zu einer Veränderung des Buchungsverhaltens kommen wird: "Es könnte durchaus eine Verschiebung der Nachfrage von der Hauptferienzeit, also Juli und August, in die Vor- und Nachsaison geben", sagte Ebel. "Es wird mehr Buchungen ab Februar bis Mai und dann im Herbst geben, also in Summe eine längere Saison." Das könne ökologisch und ökonomisch auch für die Urlaubsgebiete sinnvoll sein.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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