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Magie des Zirkus bleibt - moderne Unternehmen verzichten auf Tierdressuren

Archivmeldung vom 29.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit dem Cirque du Soleil und Afrika Afrika schlagen heute und morgen in Berlin gleich zwei namhafte Zirkusunternehmen ihre Zelte auf, die in ihren Programmen bewusst auf Tiere verzichten.

Der wirtschaftliche Erfolg beider Shows räumt mit alten Vorurteilen auf und demonstriert die Beliebtheit von akrobatischen und poetischen Zirkusprogrammen.

Viele traditionelle Zirkusbetreiber möchten den verlorenen Glanz vergangener Tage mit Hilfe von Darbietungen mit Bären, Großkatzen, Elefanten oder anderen exotischen Tieren retten. Doch verschiedene innovative Zirkusbetreiber haben die Zeichen der Zeit erkannt und erfolgreiche, moderne Programme entwickelt, die ohne Wildtier-Dressuren auskommen. Diese zeitgemäßen Zirkus-Konzepte verbinden Akrobatik, Artistik und Clownerie mit Theaterelementen. "Aus Tierschutzsicht können Wildtiere im Zirkus kein artgemäßes Leben führen. Daher setzen wir uns für ein generelles Verbot von Wildtieren im Zirkus ein. Vorbild ist hier das neue österreichische Tierschutzgesetz. Es verbietet Wildtier im Zirkus", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz.

Auch in den Bundesländern gibt es Bestrebungen, den Schutz der Zirkustiere zu stärken. So forderte im Jahr 2003 der Bundesrat die Bundesregierung auf, das Halten von Affen, Elefanten und Großbären zu verbieten und ein Zentralregister für Zirkustiere einzuführen. Derzeit befinden sich Gesetzes- und Verordnungsentwürfe zur Abstimmung in den zuständigen Ressorts.

Die EU-Kommission prüft zur Zeit, ob das österreichische Verbot von Wildtieren im Zirkus in Bezug auf die garantierte europäische Dienstleistungsfreiheit Bestand hat. Doch die Zeichen stehen gut, dass der Europäische Aktionsplan zum Tierschutz, der das hohe Tierschutzbewusstsein der Bevölkerung aufgreift, zu einem ethisch zeitgemäßen Verständnis der Europäischen Kommission von Unterhaltung - betreffend Zirkusbetriebe und Varietés - führt.

"Solchen Pionierunternehmern wie den Betreibern von Cirque du Soleil und Afrika Afrika, insbesondere André Heller, kommt eine nicht hoch genug zu schätzende Funktion in unserer Gesellschaft zu", betont Marlene Wartenberg. "Mutiges Unternehmertum, kombiniert mit Fantasie und Ethik, ist durchaus ein wirtschaftliches Erfolgskonzept und ermöglicht anspruchsvolle Unterhaltung - auch ohne den Gebrauch lebender Wildtiere."

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN

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