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Amokfahrer von Münster hinterlässt 5-seitige Lebensbeichte

Archivmeldung vom 09.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Falk Jaquart / pixelio.de
Bild: Falk Jaquart / pixelio.de

Nach der Amokfahrt mit drei Toten in Münster suchen die Ermittler weiter nach einem Motiv des Täters. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um die Einzeltat eines womöglich psychisch labilen Mannes aus Münster. Der 48 Jahre alte Jens R. hatte demnach kein politisches Motiv und auch keinen islamistischen Hintergrund. Bereits am 29. März hatte der Industriedesigner nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR eine Art Lebensbeichte und auch einen fünfseitigen Brief per E-Mail an Bekannte verschickt.

In dem umfangreichen Opus geht es vor allem darum, was in seinem Leben alles schiefgelaufen ist und dass viele andere Menschen daran schuld seien. Jens R. stammt aus dem Hochsauerlandkreis. Er galt als vermögend, worauf auch seine drei Wohnungen hindeuten. Alle drei - eine in Münster, zwei in Ostdeutschland - wurden durchsucht. Nirgends fand sich ein Hinweis auf ein politisches Motiv. In einer Wohnung in Pirna entdeckte die Polizei ein 18-seitiges Schreiben, das in Ermittlerkreisen im Nachhinein als klassische Ankündigung eines Suizids gelesen wird. So berichtet R. darin von gravierenden Problemen mit seinen Eltern, von Schuldkomplexen, nervlicher Zerrüttung und regelmäßigen Zusammenbrüchen. Auch von "Aggressionsausbrüchen" und Verhaltensstörungen ist die Rede. Eine besondere Rolle spielt in dem Schreiben eine womöglich verpfuschte Operation. Dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt war er schon länger bekannt. Nach Informationen von SZ, WDR und NDR war R. bereits bei Polizeieinsätzen als nervenkrank aufgefallen.

Die Ermittler hatten noch am Samstagabend die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Dabei fanden sie unter anderem sogenannte Polenböller und eine Dekowaffe. Bereits im Tatfahrzeug hatten sie eine Schusswaffe, eine Schreckschusswaffe und rund ein Dutzend Polenböller gefunden. Der Täter war am Samstagnachmittag in der Innenstadt von Münster mit einem Campingbus in die vollbesetzte Außenterrasse eines Lokals gerast. Dabei wurden zwei Personen getötet und mehr als 20 zum Teil schwer verletzt.

Seehofer besucht Tatort

Nach der Amokfahrt in Münster am Samstag hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Tatort besucht. "Dieses feige und brutale Verbrechen hat uns alle sehr betroffen gemacht", sagte Seehofer am Sonntagmittag in Münster. Mit seinem Besuch am Unglücksort wolle er die Solidarität und Anteilnahme der gesamten Bundesregierung zum Ausdruck bringen. Seehofer dankte den deutschen Medien, die sich sehr gut verhalten hätten.  Der Vorfall zeige einmal mehr, dass "absolute Sicherheit" nicht möglich sei, so der Innenminister. "Auch wenn es im Moment starke Hinweise dafür gibt, dass es sich um einen Einzeltäter handelt", müsse das Umfeld des Täters weiter aufgeklärt werden. Es werde in alle Richtungen ermittelt, fügte er hinzu. Laschet äußerte sich ebenfalls betroffen. "Das war gestern ein schrecklicher, ein trauriger Tag", sagte er. Man gedenke der Opfer, aber auch denjenigen, die noch im Krankenhaus um ihr Leben ringen würden. Laschet dankte den Einsatzkräften und Helfern, die sehr besonnen reagiert hätten.

Der 48-jährige Täter war am Samstagnachmittag in der Innenstadt von Münster mit einem Campingbus in die vollbesetzte Außenterrasse eines Lokals gerast. Dabei wurden zwei Personen getötet und mehr als 20 zum Teil schwer verletzt. Bei den Todesopfern handelt es sich um eine 51-jährige Frau und einen 65-jährigen Mann. Unmittelbar im Anschluss an die Tat tötete sich der Täter mit einer Schusswaffe selbst.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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