Häuser mit Kamin sind wertvoller
Eine ImmoScout24-Analyse zeigt, wie eine Holzfeueranlage trotz strengerer Emissionsgrenzwerte ab 2025 eine positive Auswirkung auf den Immobilienwert haben kann und in welchem Landkreis der Anteil an Häusern mit Kamin am höchsten ist.
Auch wenn die Gültigkeit neuer Grenzwerte ab 2025 den Betrieb von Millionen Kaminen und Öfen untersagt, ist die Beliebtheit ungebrochen. Das offene Feuer hat seine eigene Faszination und bietet eine wohlige Wärme, die viele Menschen höher schätzen als schnöde Heizungstechnik. Und das kann sich auf den Immobilienwert auswirken.
Häuser mit Kamin erzielen einen höheren Preis
Der durchschnittliche Angebotspreis von Häusern mit Kamin von 2.980 Euro pro Quadratmeter ist 16 Prozent höher als der von Häusern ohne (Durchschnittspreis 2.576 Euro). Selten ist aber der Kamin als einziges Ausstattungsmerkmal Grund für den Preisunterschied. Meistens haben solche Objekte insgesamt einen höheren Standard und eine bessere Lage.
"Ein moderner, energieeffizienter Kamin, der mit nachhaltigen Brennstoffen betrieben wird und in das Heizkonzept der Immobilie integriert ist, beeinflusst in der Regel den Marktwert einer Immobilie positiv," so der Immobilien-Sachverständige und Leiter der Marktermittlung bei Sprengnetter, Sebastian Drießen. "Besonders in Regionen mit hohen Energiepreisen oder kalten Wintern kann er den Immobilienwert steigern, während ältere Modelle durch strengere Grenzwerte oder veränderten Geschmack weniger attraktiv sind."
Besonders viele Kamine am Starnberger See und in Hamburger Umlandgemeinden
Nicht nur Häuser auf dem Land verfügen über einen Kamin. Auch Wohnungen in Metropolen sind mit einem behaglichen Holzofen ausgestattet. In Hamburg verfügen 30 Prozent der angebotenen Eigentumswohnungen über einen Kamin. Über dem Bundesdurchschnitt ist der Anteil auch in München (28 Prozent) und Berlin (23 Prozent).
Die Gemeinde mit den meisten Kaminen ist das oberbayrische Starnberg. 42 Prozent der zum Kauf angebotenen Häuser haben einen Kamin. Besonders viel Angebot gibt es auch in den Hamburger Umlandkreisen Harburg (41 Prozent), Herzogtum Lauenburg (38 Prozent) und Stormarn (37 Prozent). Auch im Landkreis Osterholz, nördlich von Bremen, ist mehr als jedes dritte Haus mit einer Feuerstelle ausgestattet (37 Prozent).
Immer mehr Häuser verfügen über einen Kamin
Im ersten Halbjahr 2024 waren deutschlandweit 22 Prozent der angebotenen Häuser bei ImmoScout24 mit einem Kamin ausgestattet. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 9 Prozent.
Die komplette Liste aller Gemeinden und der Anteil der Kamine in Kaufangeboten finden Sie in unserem Medienbereich.
Methodik
Ausgewertet wurden Häuser im Bestand zum Kauf, die im ersten Halbjahr 2024 und im Jahr 2014 bei ImmoScout24 inseriert wurden.
Quelle: ImmoScout24 (ots)