Weißer Ring fordert mehr Ermittler für ungeklärte Mordfälle
Archivmeldung vom 08.12.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Opferschutzorganisation Weißer Ring fordert mehr spezialisierte Ermittler zur Aufklärung ungeklärter Mord- und Vermisstenfälle. "Der Staat darf sich nicht damit abfinden, dass schwerste Verbrechen unaufgeklärt bleiben", sagte die Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
"Für die Angehörigen ist das eine unerträgliche Situation, sie können die Tat dann nicht verarbeiten." Der Weiße Ring geht von Tausenden ungeklärten Mordfällen in Deutschland und einer ähnlichen hohen Zahl an Vermisstenfällen aus. Spezielle Cold-Cases-Ermittler seien darin geschult, sich den oft jahrzehntealten ungelösten Fällen mit einem unvoreingenommenen Blick zu nähern und die Angehörigen sensibel in ihre Arbeit einzubeziehen. Vorbildlich ist nach Ansicht des Weißen Rings die Cold-Cases-Einheit des Hamburger Landeskriminalamts. Das vierköpfige Team arbeitet seit einem Jahr und hat sich in dieser Woche mit einem Aufruf im Fall des seit 1997 vermissten Jurastudenten Andreas Dünkler an die Öffentlichkeit gewandt. "Nun sind die Ermittlungsbehörden der anderen Bundesländer am Zug, die gleichen Standards wie in Hamburg bei sich zu etablieren", forderte Biwer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur