17. Karmapa nimmt in Deutschland Abschied von einem der bedeutendsten Lehrer des tibetischen Buddhismus
Archivmeldung vom 18.06.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserSeine Heiligkeit der 17. Karmapa Thaye Dorje besucht vom 19. bis 21. Juni das buddhistische Bodhi-Path-Meditationszentrum in Renchen-Ulm (zwischen Offenburg und Baden-Baden), um dort von einem der höchsten Lehrer des tibetischen Buddhismus Abschied zu nehmen. Karmapa Thaye Dorje, das spirituelle Oberhaupt der tibetisch-buddhistischen Karma-Kagyü-Schule, wird traditionelle Zeremonien für seinen Lehrer, den 14. Künzig Shamar Rinpoche durchführen, der am 11. Juni im Alter von 62 Jahren unerwartet einem Herzstillstand erlegen ist.
Shamar Rinpoche, der zweithöchste Lehrer der Karma-Kagyü-Tradition, hatte in Renchen-Ulm seit dem 6. Juni in dem 2006 von ihm gegründeten Meditationszentrum einen Vortragskurs über Meditation und Geistestraining geleitet. Karma Kagyü ist mit mehr als 180 Meditations- und Studienzentren die verbreitetste buddhistische Schule in Deutschland. Weltweit ist sie in mehr als 900 Klöstern sowie Meditations- und Studienzentren vertreten.
"Die Vergänglichkeit des Lebens ist ein Kernpunkt von Buddhas Lehre, aber Shamar Rinpoches Wünsche und sein Segen werden immer bei uns bleiben", sagte Karmapa Thaye Dorje in einer ersten Stellungnahme.
Shamar Rinpoche zählte zu den einflussreichsten Repräsentanten des tibetischen Buddhismus. Er bereiste jedes Jahr zahlreiche Länder und lehrte in Asien häufig vor 10.000 und mehr Zuhörern. Darüber hinaus gründete Shamar Rinpoche mehrere humanitäre Siftungen in Europa, den USA, Indien, Nepal und Hong Kong. Nach seinem Tod gingen Kondolenzschreiben von Oberhäuptern und Meditationsmeistern vieler buddhistischer Schulen sowie des bhutanesischen Königshauses ein.
Sein Leichnam ist für wenige Tage in Renchen aufgebahrt, wo tausende von Buddhisten Abschied von ihm nehmen. Anschließend wird Shamar Rinpoche in Begleitung des 17. Karmapa nach Indien überführt und eine Reise durch mehrere asiatische Länder antreten, wo tausende von Buddhisten Abschied nehmen und Segen bekommen können.
Quelle: Buddhistischer Dachverband Diamantweg e.V. (ots)