Krankenkasse will Aufrechterhaltung von Online-Glücksspiel-Verbot
Archivmeldung vom 05.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie DAK-Gesundheit fordert die Aufrechterhaltung des Verbots von Online-Glücksspiel in Deutschland. "Aufgrund der hohen Risiken muss das Online-Glücksspiel verboten bleiben", sagte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, am Donnerstag.
Sei dies politisch nicht durchsetzbar, müsse es zumindest weitgehende Werbeverbote geben. "Dies ist mit Blick auf den Jugendschutz besonders wichtig", so Storm. Glücksspiel-Werbung spreche vor allem Jugendliche und junge Erwachsene an und erhöhe nachweislich die Glücksspielproblematik der minderjährigen Spieler. Auch das Deutsche Zentrum für Suchtfragen warnte vor den Gefahren von Online-Glücksspiel.
"Bei der Zulassung von Online-Spielen greifen keine Altersgrenzen mehr", sagte Zentrum-Leiter Rainer Thomasius. Auch die bislang geplante Höchstgrenze der Online-Spieleinsätze von 1.000 Euro monatlich sei viel zu hoch und müsse "drastisch reduziert werden". Thomasius erwartet, dass durch Online-Casinospiele die Suchtgefahr spürbar steige und in der Folge auch die Gesundheit der Spieler leide. Bei Jugendlichen reichten die Beeinträchtigungen von Verschuldung über Leistungsstörungen in der Schule und Schwänzen des Unterrichts bis hin zu depressiven Verstimmungen. Unterdessen plädierte auch die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie für eine Aufrechterhaltung des Verbots. Von dem wachsenden Markt des Online-Glücksspiels gehe eine "besondere Gefahr" aus, heißt es in einer Stellungnahme des Fachbeirates Glücksspielsucht. Nach einer Hochrechnung könne der Anteil der problematischen Glücksspieler um "8,8 Prozent bis 12,6 Prozent" steigen, wenn der Glücksspielmarkt im Online-Bereich um zehn Prozent wachse.
Quelle: dts Nachrichtenagentur