Gehaltsstudie zeigt: Für Pflegekräfte zahlt sich Berufserfahrung kaum aus
Archivmeldung vom 19.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithIn vielen Tätigkeiten steigen mit den Berufsjahren Erfahrung und Kompetenz, und daher meist auch das Gehalt. Für Pflegekräfte schlägt sich die steigende Berufserfahrung allerdings kaum im Gehalt nieder: Auch mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung verdienen Pflegekräfte nur 6.511 EUR brutto mehr pro Jahr als ihre KollegInnen, die erst seit 2-4 Jahren tätig sind. Das sind 542,58 EUR brutto mehr pro Monat. Ein Pflege-Studium kann sich auch finanziell gesehen lohnen: 4.800 EUR brutto, ein Plus von etwa 10 %, sehen Bachelor-AbsolventInnen jährlich mehr auf ihrem Konto als ihre KollegInnen mit abgeschlossener Berufsausbildung. Das zeigt die neue Gehaltsstudie für Medizin und Pflege von Gehaltsreporter und doctari, Deutschlands führendem Personaldienstleister für Pflegekräfte und ÄrztInnen.
Pflegekräfte müssen immer mehr leisten
Die nur geringe Gehaltsentwicklung in Relation zur steigenden Erfahrung im Job sieht doctari-Geschäftsführer Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler kritisch: "Der Beruf der Pflegekraft hat sich sehr stark weiterentwickelt. Pflegekräfte müssen immer mehr können, immer mehr leisten, aber das Gehalt ändert sich kaum." Laut Ziegler zeigt sich die mangelhafte Bezahlung und Gehaltsentwicklung als einer der Hauptgründe, warum Pflegekräfte ihre Festanstellung aufgeben: "Aus internen Umfragen wissen wir, dass das Gehalt für Pflegekräfte der größte Treiber ist, in die Zeitarbeit zu wechseln."
ÄrztInnen verdienen je nach Fachrichtung sehr unterschiedlich
Im Rahmen der Studie wurden auch die Daten von über 1.900 ÄrztInnen verschiedener Fachrichtungen in unterschiedlichen Positionen ausgewertet. Die Verdiensthöhe variiert dabei je nach Weiterbildungsgrad und Fachrichtung. Beispielweise zeigt sich im Bereich der Anästhesiologie nach Weiterbildung vom Assistenz- zum/zur FachärztIn ein Gehalt von 89.640 EUR brutto/Jahr. Im Vergleich zu anderen Fachrichtungen ist der Gehaltssprung nach Weiterbildung hier besonders groß (plus 23.880 EUR brutto pro Jahr). Einen noch höheren Sprung kann man in derselben Fachrichtung beim Aufstieg zum Oberarzt erwarten (plus 30.360 EUR brutto). Starke Unterschiede im Gehalt gibt es auch regional: Bei gleicher Tätigkeit erhalten ÄrztInnen im Norden Deutschlands weniger Gehalt als Ihre KollegInnen in westlichen Regionen Deutschlands: Dort haben ÄrztInnen jährlich 9.466 EUR brutto mehr zur Verfügung als ihre KollegInnen in Norddeutschland.
Über die Gehaltsstudie
Es wurden landesweit die Daten von insgesamt 2.672 Pflegekräften und 1.923 ÄrztInnen unterschiedlicher Fachrichtungen in verschiedenen Positionen ausgewertet (Oktober 2020 bis Oktober 2022). Die Daten wurden über das Online-Tool "Gehaltscheck" von Gehaltsreporter erhoben. Dieses wurde auf doctari.de eingebunden, wo auch die Erhebung der Daten stattfand. Nach Eingabe ihrer Berufs- und Gehaltsdaten konnten TeilnehmerInnen ihre Angaben direkt mit denen anderer vergleichen. Die bereinigten Angaben beziehen sich auf das Grundgehalt mit 12 Monatsgehältern. Für alle Ergebnisse wurde der Median ermittelt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie wurden durch Gehaltsreporter mittels Vergleich mit weiteren Branchen-Daten validiert. Die komplette Gehaltsstudie für Pflegekräfte und ÄrztInnen finden Sie unter folgenden Links: Gehaltsstudie: Das verdienen Ärzt*innen in Deutschland - Gehaltsreporter und Gehaltsstudie: Das verdienen Pflegekräfte in Deutschland - Gehaltsreporter
Quelle: doctari (ots)