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Deutschland 2020: Anteil der Deutschen schrupft weiter, Ausländeranteil steigt

Archivmeldung vom 29.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Zum Jahresende 2020 waren rund 11,4 Millionen Ausländerinnen und Ausländer im Ausländerzentralregister (AZR) registriert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer demnach um rund 204 000 beziehungsweise 1,8 % gegenüber dem Vorjahr. Dieser Wert entspricht der niedrigsten Wachstumsrate, die das AZR in den vergangenen zehn Jahren verzeichnete.

Ursächlich für das geringe Wachstum ist ein Rückgang der Nettozuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern. Im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie registrierte das AZR 740 000 zugezogene und 479 000 fortgezogene Ausländerinnen und Ausländer. Daraus ergibt sich für 2020 eine Nettozuwanderung von rund +262 000 Personen. 2019 waren noch 923 000 Zugezogene und 547 000 Fortgezogene beziehungsweise ein Saldo von +377 000 registriert worden. Damit verringerte sich die Nettozuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 31 %.

Wachstum der ausländischen Bevölkerung aus EU-Staaten bleibt im Jahr 2020 stabil

Ohne Berücksichtigung von britischen Staatsangehörigen lebten nach Angaben des AZR zum Jahresende 2020 rund 107 000 beziehungsweise 2,2 % mehr Ausländerinnen und Ausländer aus EU-27-Staaten in Deutschland als ein Jahr zuvor. Damit liegt die Wachstumsrate auf dem Niveau des Vorjahres (2019: +2,3 %). Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass auch die im AZR registrierte Nettozuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern aus den EU-27-Staaten trotz Corona-Pandemie auf dem Vorjahresniveau lag (+113 000 im Jahr 2019 und +115 000 im Jahr 2020). Die Zahl der Zugezogenen ist zwar um 43 000 Personen zurückgegangen, die Abwanderung hat sich jedoch in etwa dem gleichen Maße verringert, weshalb die Nettozuwanderung annähernd konstant blieb.

Wachstum der ausländischen Bevölkerung aus EU-Drittstaaten mehr als halbiert

Das Wachstum der ausländischen Bevölkerung aus Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) hat sich im Vergleich zum Vorjahr hingegen mehr als halbiert. Es verringerte sich von 3,3 % im Jahr 2019 auf 1,5 % im Jahr 2020. Hauptursache hierfür ist die geringere Zuwanderung von Staatsangehörigen aus Drittstaaten. Die Nettozuwanderung verringerte sich hier von +264 000 im Jahr 2019 auf +147 000 im Jahr 2020. Das entspricht einem Rückgang von 44 %.

Mit einem Rückgang von +21 000 im Jahr 2019 auf +8 000 im Jahr 2020 ging die Nettozuwanderung aus Indien am stärksten zurück. Der zweitstärkste Rückgang war bei syrischen Staatsangehörigen zu beobachten (von +31 000 auf +21 000). Bei chinesischen und US-amerikanischen Staatsangehörigen überstieg die Zahl der Fortgezogenen die Zahl der Zugezogenen erstmals nach langen Phasen der Nettozuwanderung. Für beide Staatsangehörigkeiten verzeichnete das AZR im Jahr 2020 eine Nettoabwanderung von rund 3 000 Personen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)


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