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Ex-RAF-Mitglied Dellwo zieht weitere Urteile in Zweifel

Archivmeldung vom 27.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In einem "Panorama"-Interview, das am gestern Donnerstagabend (26. April) im Ersten gesendet wurde, hat jetzt das ehemalige RAF-Mitglied Karl-Heinz Dellwo weitere Urteile zu den Verbrechen der RAF angezweifelt.

Dellwo behauptete, er kenne "definitiv Fälle, wo Leute vollständig unschuldig waren und über lange Zeit für andere im Gefängnis gesessen haben." Namen wollte er aber keine nennen. "Wir haben vor Jahren schon mal überlegt, ob wir nicht die Namen nennen, aber das müssen die Leute für sich selbst entscheiden. Ich kann es nicht für sie machen. Aber ich fände es gut, wenn es gemacht würde." In der Konsequenz würde das dazu führen, die richtigen Täter zu nennen. Er allerdings lehne es ab, die Namen von Todesschützen zu nennen.

Der ehemalige RAF-Ankläger und heutige Stuttgarter Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger forderte Dellwo auf, Ross und Reiter zu nennen und kritisierte dessen Äußerung: "Das erinnert mich an den Spruch: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Also eine Information zu streuen, von vorne herein, sozusagen mit der angezogenen Handbremse 'Wir sagen etwas - aber es reicht nicht aus zu klaren Identifizierungen'."

Quelle: Pressemitteilung NDR Norddeutscher Rundfunk

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