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Bundesversicherungsamt deckt Verschwendung bei Krankenkassen auf

Archivmeldung vom 14.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Das Bundesversicherungsamt hat nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" mehrere Verschwendungsfälle bei gesetzlichen Krankenkassen aufgedeckt. Danach setzte eine Krankenkasse Detektive ein, um einen möglichen Fall von Missbrauch beim Krankengeld aufzuspüren. Die Kasse zahlte für die tagelange Beschattung der Versicherten 10.700 Euro Honorar. Dabei ging es bei dem möglichen Missbrauch um einen Krankengeldsatz von nur 14,96 Euro pro Tag. Die Prüfer des Versicherungsamtes nannten die Einschaltung der Detektei "grob unwirtschaftlich".

In einem anderen Fall mietete eine Kasse für ihre Hauptverwaltung für die Dauer von zehn Jahren 4700 Quadratmeter Bürofläche an. Mietpreis: Rd. 96.000 Euro pro Monat. Hinzu kamen einmalige Zahlungen von 50.000 Euro für Sonderausstattungen und 47.500 Euro für die Einrichtung der neuen Büroräume. Von den 117 Arbeitsplätzen wurden aber nur 40 benötigt. Der Schaden beläuft sich laut Bundesversicherungsamt auf rd. 13 Millionen Euro.

Heftige Kritik üben die Prüfer auch an einer Krankenkasse, die regelmäßig Betriebsfeste und Personalversammlungen mit "kostenträchtigen Bewirtungen", "teilweise mit Unterhaltungsprogramm" für ihre Mitarbeiter ausrichtete. Das sei den Krankenkassen aber verboten und verstoße "gegen den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit". Das Bundesversicherungsamt prüft jetzt, ob die Vorstände der Krankenkasse für die Kosten der Feste in Regress genommen werden können.

Aufgedeckt wurde von den Prüfern des Bundesversicherungsamtes auch ein gigantischer Unterschlagungsfall, der eigentlich der Krankenkasse selbst längst hätte auffallen müssen. Dabei hatte eine Mitarbeiterin über acht Jahre hinweg 213 unrechtmäßige Überweisungen über eine Summe von 459.000 Euro veranlasst.

Das Bundesversicherungsamt fordert von den Krankenkassen jetzt bessere interne Kontrollsysteme, um Unterschlagungen zu vermeiden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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