Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe fordert bundesweites Register zur Dokumentation von Übergriffen auf Obdachlose
Archivmeldung vom 23.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke, fordert nach dem Angriff auf zwei Obdachlose am S-Bahnhof Schöneweide ein bundesweites Register, mit dem Übergriffe auf Wohnungslose dokumentiert werden. Rosenke sagte der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«: »Momentan werden Attacken nicht speziell registriert, sondern nur allgemein unter Hasskriminalität gespeichert.«
Unter Hasskriminalität würden aber auch Angriffe auf Polizisten oder beispielsweise angezündete Porsche verzeichnet. »Die Gewalt gegen Wohnungslose wird dadurch unsichtbar«, so Rosenke. Der Angriff vom Sonntagabend sorgte am Montag über Berlin hinaus für Entsetzen. Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linkspartei) verurteilte den Angriff auf zwei Obdachlose scharf. »Das ist eine verabscheuungswürdige Tat«, sagte Breitenbach dem »nd«. Leider sei es nicht das erste Mal, dass solche brutalen Angriffe auf obdachlose Menschen geschehen. »Sie dokumentieren, welche Verrohung in der Gesellschaft voranschreitet«, sagte Breitenbach. Die Senatorin äußerte die Hoffnung, dass der oder die Täter bald gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden.
Quelle: neues deutschland (ots)