Klimakleber zu Freiheitsstrafen verurteilt – Am Nachmittag saßen sie wieder auf der Straße
Archivmeldung vom 07.03.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićErstmals hat ein deutsches Gericht zwei Klimakleber der "Letzten Generation" zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. Doch sofort nach dem Urteilsspruch machten die Verurteilten weiter und blockierten eine Straße in Heilbronn. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Bereits am Montag hat das Amtsgericht Heilbronn sein Urteil gegen
sogenannte Klimakleber gesprochen: Zwei Männer erhielten
Freiheitsstrafen von zwei und drei Monaten ohne Bewährung, drei weitere
Männer und Frauen wurden zu Geldstrafen verurteilt. Damit hat erstmals
ein deutsches Gericht sogenannte "Klimaaktivisten" für ihre Klebe- und
Blockadeaktionen zu einer realen (nicht zur Bewährung ausgesetzten)
Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Richterin hat die Verweigerung der Bewährungschance mit der Ankündigung der Aktivisten begründet, ihre Blockaden fortzusetzen. Die Angeklagten, so die Urteilsbegründung, hätten keine Einsicht gezeigt und sich in der Vergangenheit schon mehrfach bei Blockadeaktionen auf Straßen festgeklebt. Es sei daher davon auszugehen, dass die Verurteilung allein nicht ausreichen wird, um die Verurteilten von weiteren Straftaten abzuhalten.
Wie die örtliche Presse meldet, bestätigte das Verhalten der "Aktivisten" diese Einschätzung des Amtsgerichts: Sofort nach der Urteilsverkündung organisierten sie eine neue Straßenblockade.
Die Stimme, eine lokale Nachrichtenplattform in Heilbronn, berichtet über die neueste Aktion:
"Am Montagvormittag (06.03.23) waren sie am Amtsgericht Heilbronn zu kurzen Haftstrafen und Geldstrafen verurteilt worden – und dennoch sitzen sogenannte Klimakleber bereits am Montagnachmittag wieder auf der Straße. (...) Erneut wählten die Aktivisten der 'Letzten Generation' die Neckarsulmer Straße als Ort für ihren Protest, in Höhe des Autohauses von der Weppen. Drei der fünf im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens verurteilte Aktivisten blockierten die Fahrtrichtung Innenstadt. Die beiden anderen blieben fern. Laut Polizei sitzen trotzdem auch dieses Mal anfänglich fünf Aktivisten auf der Straße. Drei hätten versucht, sich festzukleben, doch man habe das unterbinden können."
Unmittelbare Auswirkung der Aktion: Lange Staus, die genervten Autofahrer schimpfen und hupen. Die Aktivisten geben sich derweil uneinsichtig. Einer der zu einer Freiheitsstrafe Verurteilten spricht gar mit dem Lokalreporter. Es sei ihm bewusst, dass sein Handeln eine weitere Verurteilung zu einer dann wahrscheinlich noch längeren Haftstrafe zur Folge haben werde. Wenn sein Handeln eine Haftstrafe zur Folge habe, dann sei das eben so.
Auch auf Twitter prahlt er mit der jüngsten Aktion. Er sei "wieder hier", weil er nicht akzeptieren könne, dass man "angesichts der Klimakatastrophe untätig bleibe".
Aus dem Gerichtssaal auf die Straße: Die Menschen, die heute erstmals Haftstrafen erhielten, unterbrechen gerade erneut den Verkehr. ‼️Das Überleben der Menschheit steht auf dem Spiel. Nichts als entschlossene Maßnahmen zu unser aller Schutz wird uns aufhalten zu stören. pic.twitter.com/Ae7ZfEOJ46
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) March 6, 2023
Das Urteil des Amtsgerichts Heilbronn ist noch nicht rechtskräftig, die Verurteilten werden wahrscheinlich Berufung einlegen."
Quelle: RT DE