Kulturwissenschaftlerin: Alltagsgegenstände sind die besseren Spielsachen für Kinder
Archivmeldung vom 07.09.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Kulturwissenschaftlerin Donata Elschenbroich hat die Eindimensionalität von "vorfabriziertem Spielzeug" kritisiert. Im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" plädierte sie dafür, Kinder häufiger mit Alltagsgegenständen spielen zu lassen. "Wenn bei einem Puzzle fünf Teile fehlen, dann ist es unbefriedigend", sagt sie. Dübel, Stimmgabeln oder Küchenpapier hingegen ließen der Phantasie viel mehr Raum.
Im Laufe seines Lebens lerne jeder Mensch 20.000 Gegenstände kennen. In vielen deutschen Kindergärten gebe es schon regelrechte "spielzeugfreie Wochen", hat Elschenbroich beobachtet. Die bekannte Sachbuchautorin ("Die Dinge", "Weltwissen der Siebenjährigen") hat Jahrzehnte lang am Deutschen Jugendinstitut geforscht.
Die Kindheitsforscherin ist überzeugt davon, dass kleine Kinder "nicht bespielt werden" wollen. "Von Anfang an suchen sie sich Aufgaben, strengen sich an, wollen etwas herausfinden", sagt Elschenbroich. Deshalb sei selbst Lernspielzeug kein "Selbstläufer".
Quelle: dts Nachrichtenagentur