Ausreisepläne führten Verfassungsschützer im April 2017 auf die Spur des Kölner Terrorverdächtigen
Archivmeldung vom 16.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer 29-jährige Tunesier, der in seiner Wohnung in Köln-Chorweiler den Biokampfstoff Rizin für einen Giftanschlag hergestellt haben soll, hat sich durch seine Ausreiseversuche zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verraten. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger (Samstagausgabe) aus Sicherheitskreisen erfuhr, war das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) bereits im April 2017 wegen seiner Ausreisepläne auf den Islamisten Sief Allah H. aufmerksam geworden.
Bei der Festnahme des Terrorverdächtigen fand sich ein Schlüssel, der neben seinen beiden Wohnungen zu acht weiteren leerstehenden Objekten passt. Dort suchten die Ermittler am Freitag nach weiteren Hinweisen auf ein Attentat mittels Biobombe, deren Kern das hochtoxische Rizin freigesetzt hätte. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger von einer "neuen Qualität der Gefährdung durch islamistische Extremisten". Der Anwalt des inhaftierten Endzwanzigers wollte sich auf Anfrage dieser Zeitung zunächst nicht zu dem Fall äußern.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)