Deutschland verarmt: Immer weniger Berufseinsteiger und junge Familien können sich Wohnbesitz leisten
Archivmeldung vom 07.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn Großstädten können sich immer weniger Berufseinsteiger und junge Familien Wohnbesitz leisten. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Kreditwirtschaft, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegen.
Demnach ging die Quote der 30- bis 40-jährigen Eigenheimbesitzer in Deutschland laut Daten aus dem Mikrozensus von 30 Prozent im Jahr 2006 auf 27,4 Prozent im Jahr 2014 zurück. In derselben Zeit legte hingegen die Eigentümerquote bei den über 65-Jährigen von 48 auf 55 Prozent zu, auch insgesamt stieg sie leicht an. Beim Verband Wohneigentum in Bonn ist man alarmiert. "Ohne gezielte Rückführung von Abgaben und zuverlässige Förderung wird sich die Situation für junge Familien weiter verschärfen", sagte Bundesgeschäftsführerin Petra Uertz der "Rheinischen Post".
Sie forderte, dass die Grunderwerbsteuer für selbstgenutztes Wohneigentum aufgehoben werden solle - "grundsätzlich oder durch entsprechende Freibeträge", so Uertz. Die Expertin verwies auf Bau- und Kaufnebenkosten von teils mehr als zehn Prozent des Kaufpreises, die sich als zu hohe Hürden für viele Kaufinteressierte erweisen würden.
Quelle: Rheinische Post (ots)