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US-Regisseur Haggis steigt bei Scientology aus

Archivmeldung vom 27.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Paul Haggis Bild: David Shankbone
Paul Haggis Bild: David Shankbone

Regisseur und Oscar-Preisträger Paul Haggis («L.A. Crash») steigt nach 35 Jahren bei Scientology aus. Als Grund für seinen Rückzug nennt der gebürtige Kanadier die diskriminierende Haltung der Organisation gegenüber Homosexuellen.

Oscar-Preisträger Regisseur Paul Haggis («L.A. Crash») steigt nach 35 Jahren bei Scientology aus.

«Ich habe endlich den Entschluss gefasst, dass ich nicht länger Teil dieser Gruppe sein kann», schreibt Haggis (56) in einem Brief an den Scientology- Sprecher Tommy Davis, den die «Los Angeles Times» veröffentlichte. Der Filmemacher ist für seine humanitären und bürgerrechtlichen Aktivitäten bekannt.

Scientology bezeichnet sich selbst als Kirche, Kritiker sehen sie als gefährliche Sekte an.

Haggis hält der Organisation vor, dass sie nichts dagegen unternommen habe, als sich die Gruppe in San Diego für ein Verbot der Homosexuellen-Ehe in Kalifornien stark machte. «Die Weigerung der Kirche, die Aktionen dieser Frömmler, Heuchler und Homophoben anzuprangern, ist einfach feige», beschwert er sich.

Er habe früher von Scientology viel gelernt und Unterstützung erhalten und er habe die Kirche stets gegen Kritik in Schutz genommen, sagt Haggis. Nun sei er aber «schockiert» über Lügen und falsche Darstellungen, die von Mitarbeitern verbreitet werden.

So gebe es etwa die Forderung, dass sich Anhänger von Freunden und Verwandten lossagen, die Scientology kritisieren. Diese Vorschrift würde aber öffentlich geleugnet. Haggis führte seine Frau als Beispiel an, die der Aufforderung gefolgt war, den Kontakt zu ihren Eltern abzubrechen.

Der Regisseur und Drehbuchautor («Million Dollar Baby») dreht zurzeit mit Russell Crowe und Liam Neeson sowie Jason Berghe, der sich ebenfalls von den Scientologen losgesagt hat, den Film «The Next Three Days».

Die prominentesten Anhänger, die Scientology in Hollywood noch bleiben, sind Tom Cruise und John Travolta. Die Organisation wurde 1954 von dem amerikanischen Science-Fiction-Autor Lafayette Ronald Hubbard (1911-1986) gegründet.

Quelle: Mike Bohm

 

 

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