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Sexualforscher Kurt Starke: #MeToo-Debatte reduziert Menschen auf ihre Geschlechterrolle

Archivmeldung vom 28.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Barbara Eckholdt / pixelio.de
Bild: Barbara Eckholdt / pixelio.de

Der renommierte Sexualforscher Kurt Starke hat sich kritisch zur #MeeTo-Debatte über sexuelle Übergriffe und Gewalt geäußert. Unter dem Titel "Neun heikle Hypothesen" setzt er sich in der Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwoch-Ausgabe) mit den unterschiedlichen Wahrnehmungen dieses Problems auseinander.

"Die vorherrschende #MeToo-Bewertung", so Starke, "hat einen emanzipatorischen Anspruch, ist frauenzugewandt und strukturanalytisch teilweise stark. Zugleich hat sie gelegentlich nicht nur einen männerfeindlichen, sondern auch einen frauenfeindlichen und altklassisch sexualfeindlichen Akzent." Starke kritisiert die Reduzierung von Menschen auf ihre Geschlechterrolle und die damit verbundene Festigung überholter Bilder von Mann und Frau. Zudem laufe der #MeToo-Diskurs Gefahr, komplexe Persönlichkeiten auf Opfer und Täter zu reduzieren. "Der Wirbel um #MeToo", so Starke weiter, "wird als mediale Show aufgefasst, die rasch verblüht und nichts Wesentliches verändert." An den Grundfesten indessen werde nicht gerüttelt.

Quelle: neues deutschland (ots)

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