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Polizei Scharfe Kritik an Tatortarbeit in Halle

Archivmeldung vom 06.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Falk Jaquart / pixelio.de
Bild: Falk Jaquart / pixelio.de

Der hallesche Rechtsmediziner Rüdiger Lessig hat die Arbeit der Ermittlungsbehörden im Fall der getöteten Studentin Mariya N. scharf kritisiert. Lessig, der Direktor der rechtsmedizinischen Institute in Halle und Magdeburg ist, erklärte gegenüber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung, dass bei der ersten Spurensicherung und der Begutachtung des Leichnams der 29-Jährigen am Fundort an der Saale in Halle notwendige Untersuchungen unterblieben seien.

Erst fünf Tage nach dem Leichenfund hatten die Behörden erklärt, wegen eines Tötungsdelikts zu ermitteln. Angesichts der Defizite bei der Medizineraus- und -weiterbildung und im Bestattungsgesetz des Landes sei mit einem Fall wie Mariya N. aber zu rechnen gewesen, so Lessig. Der Rechtsmediziner widersprach zudem dem halleschen Staatsanwalt Klaus Wiechmann, der behauptet hatte, die Verzögerung von vier Tagen bei Spurensicherung und Obduktion hätte keine Auswirkungen auf den bisherigen Fortgang der Fahndungen. Wiechmann blieb auf MZ-Anfrage bei seiner Einschätzung: Er sehe keine Hinweise dafür, dass Spuren verloren gegangen seien.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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