Nach umstrittenem Asyl-Artikel: Philologenchef fühlt sich aus dem Amt gedrängt
Archivmeldung vom 29.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer zurückgetretene Chef des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt, Jürgen Mannke, fühlt sich vom Verbandsvorstand aus dem Amt gedrängt. "Ein vertrauensvolles Arbeiten war nicht mehr möglich", sagte Mannke der Mitteldeutschen Zeitung. Zwar habe der Vorstand Mannkes Rücktrittsangebot infolge seiner umstrittenen Äußerungen zu Flüchtlingen im November nicht angenommen. Doch wenige Tage darauf, am 12. November, hätten fünf von acht Mitgliedern ihm per E-Mail einen Rücktritt nahegelegt.
"Es tut sehr weh, wie ich behandelt worden bin", sagte Mannke. Im aktuellen Vorstand werde bedauert, dass Mannke zudem aus dem Verband ausgetreten sei, sagte Hermann Weinert, Mannkes Nachfolger als Repräsentant des Verbands. Ihm sei nicht bekannt, dass Vorstandsmitglieder Mannke zum Rücktritt gedrängt hätten. "Es gab aber Sorgen aus dem Vorstand heraus, dass es nicht wie bisher weitergehen könne." Mannke hatte in einem Leitartikel der Mitgliederzeitschrift vor einer "Immigranteninvasion" und angebliche sexuelle Belästigungen durch Asylbewerber gewarnt. Dies hatte für bundesweite Kritik gesorgt. Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh hatte gewarnt, der Philologenverband verstärke so Gerüchte und verbreite Halbwahrheiten. Der Verband gilt als Fachgewerkschaft der Gymnasiallehrer.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)