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WAZ: Handwerk in NRW: Solarpflicht verteuert das Bauen

Archivmeldung vom 10.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Solarzellen: Perowskit-Module altern nicht.
Solarzellen: Perowskit-Module altern nicht.

Bild: pixabay.com, andreas160578

Das Handwerk in Nordrhein-Westfalen fordert die Landesregierung auf, bei der geplanten Einführung der Solarpflicht im Land mit Augenmaß vorzugehen: "Der Ausbau der Solarenergie ist unverzichtbar zum Erreichen der Klimaziele. Man muss sich allerdings klar sein, dass dies das Bauen verteuert, auch für Gewerbetreibende", sagte Andreas Ehlert, Präsident des Spitzenverbandes Handwerk.NRW, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ; Samstagsausgabe, online waz.de).

Um die Energiewende zu beschleunigen, will NRW ab 2024 Solaranlagen auf Gebäuden schrittweise zur Pflicht machen. Je nach Größe kann eine PV-Anlage für ein Haus bis zu 20.000 Euro kosten. "Derzeit herrscht bei der Energiewende viel zu viel Hektik und Widersprüchlichkeit", so Ehlert. "Das schafft Verunsicherung bei Hauseigentümern und Energiekunden." Bei den Details der Solarpflicht seien noch Fragen offen. Vor allem aber müssten Landesbauordnung und Rechtsverordnung offen bleiben für technische Alternativen, die durch absehbare Innovationen möglich würden, so Ehlert. "Die Politik sollte insgesamt mehr auf marktwirtschaftliche und innovationsoffene Lösungen setzen und weniger dirigistisch agieren."

Soziales Augenmaß bei der Umsetzung fordert die SPD-Opposition im NRW-Landtag: Jetzt sei die Landesregierung gefragt, die Umsetzung gerecht zu ermöglichen, sagte Alexander Vogt, stellvertretender SPD-Fraktionschef. Er forderte vor allem eine gerechtere Verteilung der Fördermittel. "Die Bedingungen in den Kommunen klaffen bislang weit auseinander. Reiche Städte und Gemeinden können neue Solaranlagen fördern, die ärmeren nicht", kritisierte Vogt. "Niemand darf übermäßig belastet werden. Die Solarförderungen müssen so angepasst werden, dass Menschen mit geringeren Einkommen besonders berücksichtigt sind." Konkret forderte Vogt, Balkonkraftwerke für Mieterinnen und Mieter zu bezuschussen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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