Annie Lennox: "Wir wurden abgezockt"

"Wir wurden abgezockt und ausgenutzt", verrät Annie Lennox in EMOTION über den Beginn ihrer Karriere. "Als ich angefangen habe, klapperten wir in einem kleinen Lieferwagen die Provinz ab, spielten in Clubs und Universitäten."

Das sei natürlich etwas anderes, als in einer TV-Talentshow mitzumachen, betont die Sängerin, die derartige Fernsehformate scharf kritisiert: "Mir tun die tausende von Kindern leid, die daran teilnehmen. So läuft es einfach nicht", stellt sie klar. "Diese Shows vermitteln eine 08/15-Vorstellung davon, wie ein Star zu sein hat. Da gibt es keinen Platz für wirkliche Künstler." Annie Lennox ist froh, dass sie ihren "eigenen Weg gehen konnte".

Privat hat sie es geschafft, auch einem harten Schicksalsschlag etwas Positives abzugewinnen: "Um ehrlich zu sein - und eigentlich rede ich nicht gern darüber: Einer der wichtigsten Wendepunkte in meinem Leben war mein erstes Kind, das ich verloren habe", bekennt Lennox. "Es wurde tot geboren. Das war ein schrecklicher Verlust. Aber er hatte einen positiven Einfluss auf mein Leben." Denn plötzlich habe sie verstanden, dass es darum gehe, dankbar für jeden Moment zu sein. "Wir leben alle auf des Messers Schneide", so der Star, dem Bodenhaftung im Alltag wichtig ist. "Die Art von Ruhm, die Madonna besitzt, macht mir Angst", sagt die Sängerin. Auch ein Vorbild will sie nicht sein. "Was für eine furchtbare Verantwortung. Nein, nein, ich bin nicht perfekt und ich will es auch gar nicht sein." Außerdem sei sie dafür "viel zu verschroben".

Annie Lennox wurde am 25.12.1954 im schottischen Aberdeen geboren. Nach der Schule studierte sie klassische Flöte, schlug sich als Bedienung und Verkäuferin durch. Bis sie Dave Stewart kennen lernte. Unter dem Namen Eurythmics gehörte das Duo bald zu den Stars der 1980er-Jahre. 1984 heiratete Lennox den Hare-Krishna-Jünger Radha Raman und ließ sich im Jahr darauf scheiden. Von 1988 bis 2000 war sie mit dem israelischen Filmproduzenten Uri Fruchtmann verheiratet. Mit ihm hat sie zwei Töchter, Lola und Tali.

Quelle: EMOTION