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Umfrage: Immer mehr Karriereverweigerer in Deutschlands Unternehmen

Archivmeldung vom 20.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Christian Nähring (www.mitarbeiter-blog.de) / pixelio.de
Bild: Christian Nähring (www.mitarbeiter-blog.de) / pixelio.de

In Deutschlands Unternehmen gibt es einer Erhebung zufolge immer mehr Karriereverweigerer. Wie eine Umfrage unter Managern im Auftrag des "Manager Magazins" zeigt, legen Beruseinsteiger stattdessen mehr Wert auf Work-Life-Balance. Zu starr erscheint der hierarchische Aufstieg vielen, mit zu viel Ergebnisdruck und zu wenig Zeit für Familie und Freunde. Zunehmend suchen Beschäftigte nach alternativen Karrierewegen wie der Expertenlaufbahn oder Arbeitszeitreduzierung.

"Gerade unter Jüngeren, die an ihren Eltern sehen, wie anstrengend Karriere sein kann, ist der klassische Weg einfach nicht mehr cool", sagte der Wirtschaftspsychologe Heinrich Wottawa von der Universität Bochum. 80 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte sehen den Wunsch nach echter Work-Life-Balance bei den aktuellen Berufseinsteigern als "stark ausgeprägt". Hingegen bewerten fast zwei Drittel die Bereitschaft dieser "Generation Y", berufliche Ziele über private Belange zu stellen, als "schwach ausgeprägt".

Die Abkehr von traditionellen Karrieremustern macht nicht bei der Jugend halt. Zwei Drittel der befragten Manager und Experten gaben an, ihr Wille, sich mehr Zeit für Familie und Privatleben zu nehmen, sei in den vergangenen fünf Jahren gewachsen. Der Wunsch nach einem hierarchischen Aufstieg ist dagegen bei 59 Prozent schwächer geworden. Und "Job über alles" gilt schon längst nicht mehr: 61 Prozent sagten, dass ihre Bereitschaft, Familie und Privatleben dem Beruf unterzuordnen, in den vergangenen fünf Jahren abgenommen habe.

"Führungskräfte von heute suchen den Erfolg, kennen aber auch den Preis: hoher Leistungsdruck und wenig Zeit fürs Privatleben", sagte der ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme. "Der Verzicht auf einen weiteren Karrieresprung und die Konzentration auf gute fachliche Arbeit sind ein naheliegender Weg, die Belastung wenigstens konstant zu halten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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