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Minenjagdboot "Datteln" kehrt nach Einsatz im Mittelmeer in die Heimat zurück

Archivmeldung vom 27.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Minenjagdboot DATTELN in See
Minenjagdboot DATTELN in See

Am Freitag, den 30. September 2016 um 10 Uhr, wird das Minenjagdboot "Datteln", aus dem Mittelmeer wieder in seinen Heimathafen Kiel einlaufen. Das zum 3. Minensuchgeschwader gehörige Boot beteiligte sich in den vergangenen drei Monaten am EU-Einsatz "EUNAVORMED Operation Sophia".

Unter dem Kommando von Korvettenkapitän Björn Fischer (36) hatte das Boot mit seiner 42-köpfigen Besatzung am 20. Juni 2016 zusammen mit dem Tender "Werra" seinen Heimathafen verlassen und in Richtung Mittelmeer verlegt. Gemeinsam bildeten die beiden Einheiten der Deutschen Marine ab Anfang Juli 2016 das 4. Deutsche Einsatzkontingent in der EU-geführten Operation. Ab Mitte September wurde die "Datteln" durch die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" im Einsatz abgelöst. Dabei hat das Minenjagdboot rund 12.600 Seemeilen zurückgelegt. Das entspricht mehr als 23.000 Kilometern.

Nachdem die "Datteln" ursprünglich für eine Abstellung in einen der Minenabwehrverbände der NATO vorgesehen war, erforderte der kurzfristig neu erteilte Auftrag ein völliges Umdenken der gesamten Besatzung. Ausräumen allen Minenabwehrgerätes, Ausrüsten und Einlagern von Gerät und Material zur Rettung von in Not geratener Personen, Einschiffung von zusätzlichem Spezialpersonal - all das stellte eine Herausforderung für Kommandant und Besatzung dar. Im Rahmen ihres Einsatzes war die "Datteln" an sieben Seenotfällen aktiv beteiligt. Die Besatzung konnte insgesamt 607 Menschen, darunter 91 Kinder, aus Seenot retten. "Die größte Herausforderung war die Konfrontation mit Not und Elend während der Seenotrettungen. Für uns ist und bleibt es unvorstellbar, welche Strapazen die Menschen auf sich nehmen. Meine Besatzung ist in dieser Zeit jedoch als Team fest zusammengewachsen und hat den Auftrag professionell erfüllt", sagt der Kommandant rückblickend. Nach dem anstrengenden Einsatz steht für ihn und seine Crew zunächst ein ausgiebiger Urlaub auf dem Programm.

Seit Juni 2015 beteiligt sich Deutschland am Einsatz "EUNAVFORMED (European Union Naval Force Mediterranean) Operation Sophia". Die Schiffe des Verbands tragen zur Aufklärung von Schleusernetzwerken bei und können auf hoher See gegen Boote vorgehen, die von Schleppern genutzt werden. Die Soldaten haben außerdem tausende Menschen aus Seenot gerettet. Derzeit sind zwei deutsche Schiffe dort im Einsatz, der Tender "Werra" und die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern". Die Operation ist nach einem somalischen Mädchen benannt, das am 24. August 2015 an Bord der Fregatte "Schleswig-Holstein" zur Welt kam.

Die Kernaufgabe der Operation bleibt die Bekämpfung krimineller Schleusernetzwerke vor der libyschen Küste. Dazu werden die Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber der "Operation Sophia" auf hoher See bzw. im internationalen Luftraum zwischen der italienischen und libyschen Küste eingesetzt. Sie überwachen das Seegebiet und tragen durch Aufklärungsergebnisse dazu bei, dass ein umfassendes Bild über die Aktivitäten von Schleusern entsteht, die das Leben von Menschen riskieren, um daraus Profit zu schlagen. Die Schiffe des Verbands dürfen in internationalen Gewässern Boote anhalten und durchsuchen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie von Schleusern genutzt werden. Sie können beschlagnahmt und umgeleitet, Schleusereiverdächtige an Bord eines Kriegsschiffs genommen und an einen EU-Mitgliedsstaat übergeben werden. Die Schiffe sind nach dem Völkerrecht, dem Mandat und den Einsatzregeln ("Rules of Engagement") berechtigt, militärische Gewalt zur Durchsetzung ihres Auftrags einzusetzen.

Seit Beginn der Mission haben die Hinweise der "Operation Sophia" zur Festnahme von 72 Schleusereiverdächtigen durch italienische Behörden geführt. Zudem haben die Schiffe des Verbands bisher zwei schleusereiverdächtige Skiffs (ein kleines unbedachtes Boot mit Außenbordmotor) beschlagnahmt sowie fünf Insassen an Bord genommen und an die italienischen Behörden übergeben.

Der Bundestag beschloss am 1. Oktober 2015, dass sich die Bundeswehr mit bis zu 950 Soldaten am aktiven Kampf gegen Schlepper im Mittelmeer beteiligt. Das Mandat des Deutschen Bundestags gilt bis zum 30. Juni 2017, das der Europäischen Union bis zum 27. Juli 2017. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete am 9. Oktober 2015 die Resolution 2240, die den Einsatz ebenfalls legitimiert.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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