Studie zeigt: 60% der Verbraucher kennen ihren genauen Strom- bzw. Gaspreis nicht
Archivmeldung vom 28.11.2022
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Freigeschaltet durch Mary SmithAngesichts der Energiekrise werden alternative Energielösungen für Konsumenten zwar interessanter, aber da viele Verbraucher das gesamte Leistungsportfolio des eigenen Energieversorgers oftmals nicht kennen, neigen sie verstärkt zum Anbieterwechsel. Dabei spielt auch eine sehr subjektive Preiswahrnehmung eine Rolle.
Die aktuelle Energieverbraucherstudie* der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners zeigt, dass Energie von den meisten Verbrauchern in Deutschland als teuer angesehen wird: drei von fünf Befragten empfinden die Strompreise als zu hoch, obwohl die Preiserhöhungen die meisten Verbraucher dank langer Vertragslaufzeiten und der günstigeren Grundversorgung noch gar nicht vollständig erreicht haben. Diese subjektive Preiswahrnehmung führt jedoch dazu, dass die Verbraucher bei einem Anbieterwechsel ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis wahrnehmen, auch wenn sie faktisch nicht weniger bezahlen. Dazu kommt: Tatsächlich kennen 60 Prozent der Konsumenten ihren Preis und ihre Vertragsbedingungen gar nicht genau.
Nichtsdestotrotz führen die "gefühlt" hohen Preise zu Kundenabwanderungen: 20 Prozent der Befragten haben ihren Stromanbieter bereits gewechselt, die Abwanderungsrate hat sich im Vergleich zu den Zeiten vor COVID-19 verdoppelt - und wird weiter ansteigen. Bei denjenigen, die ihren Stromanbieter bisher noch nicht gewechselt haben, hat sich die Zahl der wechselwilligen Verbraucher seit 2021 fast verdreifacht.
Generell gibt einer von drei Verbrauchern an, wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich in den nächsten zwölf Monaten den Energieversorger wechseln zu wollen. Eine dramatisch hohe Quote wankelmütiger Kunden, denen die Unternehmen aber auch etwas entgegensetzen können, wie Malte Trukenmüller, Director in der globalen Energy Practice bei Simon-Kucher, weiß: "Ein guter Kundenservice und eine störungsfreie Customer Journey bindet Kunden. Zufriedene Kunden bleiben, denn wie unsere Studie zeigt, sehen am Ende doch nur 43 Prozent den Preis als entscheidenden Grund zum Wechseln."
Und es gibt noch weitere Chancen für Anbieter, sagt Thomas Haller, Senior Partner bei Simon-Kucher: "Mehr als 90 Prozent der Eigenheimbesitzer mit der Möglichkeit Installationen vornehmen zu lassen, interessieren sich für alternative Energielösungen zuhause. Hier liegt also ein enormes Potenzial zur Modernisierung und Digitalisierung, mit dem sich Kunden langfristig an ihren Stromanbieter binden lassen. Allerdings werden diese von ihren Kunden häufig nicht als Anbieter alternativer Energielösungen wahrgenommen: 44 Prozent der Verbraucher wissen aktuell nicht, welche zusätzlichen Leistungen ihr Versorger anbietet. Anbieter sollten sich jetzt positionieren, ihr Lösungsangebot besser bewerben, Produkt-Bundles optimieren, um mehr Cross-Selling zu erzeugen und vor allem: ihre Kunden mit Tipps und konkreten Lösungen zum Energiesparen versorgen."
*Über die Studie: Die Global Energy Consumer Study 2022 wurde im September 2022 von Simon-Kucher & Partners unter Verwendung von Paneldaten durchgeführt, die von Appinio, einem unabhängigen Marktforschungsinstitut, bereitgestellt wurden. Die repräsentative Studie befragte 6.500 Verbraucher in Deutschland (N=1.000), Österreich (N=500), Spanien (N=1.012), Italien (N=1.000), Frankreich (N=1000) und Großbritannien (N=1.000) zu ihrer Preiswahrnehmung bzgl. Strom- und Gaskosten während der Energiekrise, die Änderung ihrer Verbrauchsgewohnheiten sowie ihrer Bereitschaft zum Wechsel des Energieversorgers.
Die Studienergebnisse sind auf Anfrage erhältlich.
Quelle: Simon-Kucher & Partners (ots)