Semesterbeginn: Wartelisten für Wohnheime werden immer länger
Archivmeldung vom 12.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks, Matthias Anbuhl, warnt vor knappen Wohnheimplätzen und fordert mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende. "Laut Prognose der Kultusministerkonferenz sollen dieses Wintersemester 2024/2025 rund 505.000 Menschen ein Hochschul-Studium beginnen", sagte Anbuhl dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Zum Start des vergangenen Wintersemesters 2023/2024 waren bei den
Studierendenwerken in elf ausgewählten Hochschulstädten, in denen
bezahlbarer Wohnraum für Studierende notorisch knapp ist, mehr als
32.000 Studierende auf der Warteliste für einen Wohnheimplatz. Zum
Stichtag 15.9.2024 waren es in diesem Jahr rund 34.500, also noch mehr
als vor einem Jahr", gab Anbuhl an.
"Der Mangel an bezahlbarem
Wohnraum für Studierende in den Hochschulstädten ist eine brennende
soziale Frage. Angesichts der weiterhin steigenden Mieten für
Studierende droht eine neue Form der sozialen Auslese: Ich kann nur dort
studieren, wo ich mir die Miete noch leisten kann - vor allem, wenn ich
aus einem weniger begüterten Elternhaus komme. Das wäre eine bildungs-
und sozialpolitische Bankrotterklärung", warnte Anbuhl.
Der Chef
des Deutschen Studierendenwerks fordert: "Wir brauchen dringend mehr
bezahlbaren Wohnraum für Studierende, wie er etwa dank des
Bund-Länder-Programms 'Junges Wohnen' geschaffen werden kann. Das
Programm muss dauerhaft verstetigt und von allen Bundesländern, auch
Baden-Württemberg, kraftvoll umgesetzt werden."
Eine RND-Anfrage
bei einzelnen Studierendenwerken bestätigt die langen Wartelisten. Nach
Angaben der Studierendenwerke vor Ort stehen in Köln 1.500 Studierende
auf der Warteliste. In Aachen sind es knapp 7.000, in Berlin rund 5.000
und in Hamburg rund 2.900 Studierende. In München stehen mit 11.500 die
meisten Bewerber auf einer Warteliste unter den befragten
Studierendenwerken.
Quelle: dts Nachrichtenagentur