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Familiennetzwerk widerlegt "Kita-Berater" von der Leyens

Archivmeldung vom 26.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach Äußerungen von Wassilios Fthenakis, Bozen, einem der Berater des Familienministeriums, bestehe in der Wissenschaft Konsens darüber, dass Kleinkinder ab dem sechsten Monat bis zu 20 Stunden in der Woche ohne Probleme auch außerhalb der Familie betreut werden könnten - sofern "die Qualität des Angebotes stimmt".

Nachforschungen des Familiennetzwerkes zeigen, dass von einem wissenschaftlichen Konsens überhaupt keine Rede sein kann. "Krippen sind weiterhin nur Nothilfe-Einrichtungen und können keine allgemeinen Erziehungseinrichtungen werden", so der Kinderarzt, Kinderpsychiater und ehemalige Chef des Kinderneurologischen Zentrums Mainz, Prof. Dr. Johannes H. Pechstein, der jahrzehntelang Säuglings- und Kleinkindforschung - speziell auch Krippenforschung - betrieben hat.

Experten konnten nachweisen, dass - trotz 14-tägiger Eingewöhnungszeit in die Kindertagesstätte - Kleinkinder mit erhöhter Herzfrequenz auf die Trennung von der Mutter reagierten. In einer anderen Studie konnte diese Stressreaktion mit erhöhten Cortisolwerten belegt werden.

Unzählige Untersuchungen aus dem In- und Ausland (u.a. Fein) beweisen zudem, dass gerade Kinder, welche bei Beginn des Krippenaufenthaltes als kontaktschwach und schwierig galten, sich eher mehr und mehr zurückzogen und sich nur auf ihr Spielzeug konzentrierten. Auch die Langzeit-Studie "Study of Early Child Care and Youth Development" des NICHD (National Institut of Child Health and Human Development), bestätigt diese Ergebnisse, dass Kinder mit instabilen Beziehungen aus dem Elternhaus sich eher zunehmend verschlechtern.

Bleibt der Nachsatz, wenn "die Qualität stimmt".

Schweden hat nach 25 Jahren Erfahrung mit den zunächst erwartungsvoll eingerichteten Krippen für "Kinder unter 3" offensichtlich eingesehen, dass auch eine standardisierte "Qualität" in "Kitas" die individuelle Eltern-Kind-Bindung nicht ersetzen kann. Über 79% Prozent der Schweden sind nach diesem langen Erfahrungszeitraum für die häusliche Erziehung!

Dort wird ab 2008 die elterliche Erziehungsarbeit in den ersten drei (!) Jahren bezahlt, wie es auch bereits schon die Tschechische Republik und Russland praktizieren. Finnland und Norwegen geben Müttern bis zum 3. Geburtstag ihres Kindes den gleichen Betrag, den ein Krippenplatz den Staat kostet.

In Frankreich sind "crèches" für Kinder unter drei Jahren gegenüber mütterlicher Erziehung, großmütterlicher oder Tagesmutter-Betreuung verpönt und selbst in der ehemaligen DDR führte man 1976 ein bezahltes Babyjahr ein.

Warten wir also gespannt, wann die Experten um Herrn Fthenakis in der Lage sein werden, Liebe und Zuwendung messbar zu machen und sie in den Katalog der Qualitätsanforderungen einer Kindertagesstätte mit aufnehmen. Und hoffen wir auch, dass die Politiker -allen voran Ursula von der Leyen-, die immer noch verantwortungslos die Unbedenklichkeit der Krippenbetreuung bescheinigen, sich endlich informieren über die wahren Folgen für unsere Kinder und unsere Gesellschaft. Es sei denn, sie interessieren sich nur für das körperliche Überleben unserer nachwachsenden Generation.

Quelle: Pressemitteilung Familien e.V.

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