Kritik an deutschen Prüfvorschriften für Auto-Rußfilter
Archivmeldung vom 28.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutschen Vorschriften zur Prüfung von Rußfiltersystemen bei Autos sind nach Expertenmeinung unzureichend. "Unbrauchbar und grottenfalsch" sei die deutsche Prüfvorschrift, sagt der Schweizer Ingenieur Andreas Mayer der ZEIT.
Sein Ingenieurbüro
TTM hatte einem Drittel der in Deutschland steuerlich geförderten
Rußfilter zum Nachrüsten für ältere Dieselfahrzeuge bereits im
November 2006 weitgehende Wirkungslosigkeit bescheinigt und sogar
festgestellt, dass einige Systeme zusätzliche Schadstoffe wie
Stickoxide erzeugen.
Das Bundesumweltministerium hatte die Daten bis zum August 2007
mit dem Hinweis unter Verschluss gehalten, dass sie nicht
gerichtsfest seien. Bis heute sind so rund 40 000 steuerlich
geförderte, aber nahezu wirkungslose Filtersysteme in ältere
Dieselautos eingebaut worden. Mayer lehnt dieses Argument der
falschen Prüfvorschrift ab. Ob ein System grundsätzlich funktioniere,
lasse sich leicht feststellen. "Schauen Sie in ein Auspuffrohr. Ist
es metallisch blank, tut der Filter seinen Dienst. Sonst nicht."
Auch für die Techniker bei Volkswagen ist die deutsche Prüfvorschrift lediglich "eine Basis", bestätigt ein VW-Sprecher. Der Wolfsburger Autokonzern teste seine Filter nach ähnlichen Standards wie die Schweizer Firma TTM, und gehe sogar darüber hinaus.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT