Hausärzte drohen mit schlechterer Patientenversorgung
Archivmeldung vom 26.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Ringen um bessere Honorare drohen die Hausärzte am Nordrhein mit einer schlechteren Versorgung der Patienten. Das geht aus einem internen Schreiben des Hausärzteverbandes Nordrhein an seine Mitglieder hervor, wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtet.
In dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt, sollen die Mediziner unter anderem erklären, "Hausbesuche nur noch bei Dringlichkeit" zu leisten und die Präsenz in der Praxis einzuschränken. Bestimmte Leistungen wie Vermittlung an Fachärzte oder Terminsprechstunden sollen nur noch Versicherte erhalten, deren Kasse einen Hausarztvertrag abgeschlossen haben. "Den anderen Patienten helfe ich beim Kassenwechsel", erklären die Mediziner. Hintergrund sind Verhandlungen über neue Hausarztverträge - über die Honorare wird ab heute neu verhandelt. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) reagierte empört, auf die Ankündigung, die Ärzte als "Notwehr" bezeichnen. "Wir fordern den Hausärzteverband Nordrhein auf, davon Abstand zu nehmen", sagte er der WAZ. Der Streit dürfe "nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden". Der Hausärzteverband diskredi-tiere die in der Bevölkerung hoch geschätzte Arbeit der Hausärzte vor Ort.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung