Bundeswehrverband beklagt weiter unzureichende Ausrüstung
Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner, kritisiert die weiterhin unzureichende Ausrüstung der deutschen Streitkräfte und sieht Zusagen an die Nato als nicht erfüllt an.
"Es passiert zu wenig und zu langsam, darauf möchte ich Politik
aufmerksam machen", sagte Wüstner der "Welt". Gemessen an der
Bedrohungslage sei die Bundeswehr "nicht in allen Dimensionen einsatz-
und durchhaltefähig, weder quantitativ noch qualitativ". So werde die
der Nato zugesagte Division der Landstreitkräfte, die in diesem Jahr
bereitstehen soll, nicht voll einsatzbereit sein, kritisierte Wüstner.
"Trotz
aller Anstrengungen in der Beschaffung fehlen noch bedeutende
Fähigkeiten, beispielsweise die Flugabwehr", so der Oberst. "Außerdem
wurde zur Ausrüstung dieser Division alles Mögliche aus anderen
Verbänden abgezogen. Die Mangelverwaltung nimmt damit zu statt ab, auch
aufgrund der Neuaufstellung der Brigade für Litauen."
Die Aussage
von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), er habe dem Parlament
so viele Beschaffungsvorlagen wie noch nie vorgelegt, sei zwar richtig,
sagte Wüstner. Aber es gelte: "Die Truppe bewertet die tatsächlichen
Zuläufe an Material - und misst sie am Ziel des Ministers, bis 2029
verteidigungs- und durchhaltefähig zu sein. Und da muss ich feststellen,
dass wir insbesondere in den Landstreitkräften noch große Lücken bei
Führungsfähigkeit, Logistik, Sanitätsdienst, elektronischer
Kampfführung, weitreichender Artillerie und nicht zuletzt Drohnen sowie
der Flugabwehr haben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur