Alleinerziehende werden meist schneller in Jobs gesteckt - Kinder bleiben auf der Strecke
Archivmeldung vom 04.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Arbeitslosigkeit unter Alleinerziehenden ist in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich stark gesunken. Das ist das Ergebnis einer Berechnung der "Welt am Sonntag" auf Grundlage der aktuellen Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) für den August.
Demnach ist die Zahl der arbeitslosen Alleinerziehenden in den vergangenen zehn Jahren um 36,35 Prozent gesunken. Die Zahl aller Arbeitslosen ist im gleichen Zeitraum dagegen um 31,1 Prozent zurückgegangen. Im August 2007 waren laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit 348.713 Alleinerziehende arbeitslos. Ihre Zahl ist bis August 2017 auf 221.961 gesunken. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl aller Arbeitslosen von 3.691.890 auf 2.544.845 zurück.
Gerade Alleinerziehenden fällt es wegen der Bedürfnisse der Kinder oft besonders schwer, dauerhaft einen Job zu finden. Selbst wenn sie arbeiten, können sie wegen der Kinder häufig nur in Teilzeit arbeiten und sind als sogenannte Aufstocker auf zusätzliche finanzielle Unterstützung von den Jobcentern angewiesen, um den Lebensunterhalt für sich selbst und ihre Kinder decken zu können. Kinder von Alleinerziehenden sind denn auch besonders häufig von Kinderarmut betroffen. Das Bundesarbeitsministerium geht davon aus, dass rund 40 Prozent der Alleinerziehenden Arbeitslosengeld II beziehen, das umgangssprachlich als Hartz IV bezeichnet wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur