Bischof Fürst fordert mehr Barmherzigkeit gegenüber Geschiedenen
Archivmeldung vom 13.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, wünscht sich einen anderen Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen. Die Kirche müsse sich hier barmherziger zeigen, sagte Fürst der "Stuttgarter Zeitung". Der Rottenburger Oberhirte sieht die katholische Kirche in Deutschland "in Bedrängnis" und spricht sich angesichts dessen für weitere Reformen aus. Die Erneuerungsphase, in der sich die Kirche befinde, müsse durchgehalten werden, auch wenn der Prozess "da und dort" stocke.
"Ich meine, dass wir auch in schwierigen Situationen innerhalb der Kirche Antworten finden müssen. Das erwartet auch die Gesellschaft von uns", fügte Fürst hinzu. Die katholische Kirche müsse etwa bei den Themen Ökumene und Frauenförderung weitere Schritte tun. "Es gibt bei mir in der Diözese viele Frauen in Führungspositionen, und ich möchte das weiter fördern", sagte Fürst. Er wisse, dass es in diesem Punkt von der Weltkirche her Grenzen gebe, etwa beim Diakonat der Frau. Da könne man "im Augenblick" nichts tun. "Aber dass wir Frauen stärker Mitverantwortung übertragen, etwa als Gemeinde- und Pastoralreferentinnen, das müssen wir angehen."
Fürst, der auch Medienbischof der Deutschen Bischofskonferenz ist, sprach sich für eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit aus. Die Kirche müsse offensiver ihre Stärken benennen, etwa im sozialen Bereich. "Wir tun einen großen Dienst an der Gesellschaft - der wird zu wenig wahrgenommen. Das gilt auch für den kulturellen Bereich, für unsere Bildungseinrichtungen", so der Rottenburger Oberhirte.
Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)