Kriminalstatistik: Jeder vierte Tatverdächtige hat keinen deutschen Pass
Archivmeldung vom 14.05.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtJeder vierte der gut zwei Millionen Tatverdächtigen in Deutschland hat keinen deutschen Pass. Das geht aus der neuesten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2012 hervor, die der "Welt" vorliegt. Demnach stieg die Zahl "nichtdeutscher Tatverdächtiger" gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf rund eine halbe Million (502.390). Gleichzeitig ging die Zahl der deutschen Tatverdächtigen um 2,2 Prozent auf 1,59 Millionen zurück.
Gegenüber dem Vorjahr blieb die Gesamtzahl der Verdächtigen fast konstant (minus 0,9 Prozent). Ohne ausländerspezifische Delikte fällt der Ausländeranteil an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen etwas geringer aus: Dieser beträgt dann 21,5 Prozent. Zu den ausländerspezifischen Delikten gehören Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, insbesondere die unerlaubte Einreise oder das Erschleichen eines Aufenthaltstitels.
Ausländer waren laut Kriminalstatistik erneut überproportional bei Straftaten vertreten, die einen "hohen Organisationsgrad" erfordern. Hierzu zählen beispielsweise die illegale Einfuhr von Kokain sowie der Taschendiebstahl. Die Zahl der tatverdächtigen Kinder (unter 14 Jahre) und Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahre) sank im vorigen Jahr. Rund 75.000 Kinder (minus 11,9 Prozent) und 200.000 Jugendliche (minus 6,7 Prozent) wurden polizeilich erfasst. Knapp die Hälfte aller Kinder trat mit Diebstahlsdelikten in Erscheinung, vor allem mit Ladendiebstahl.
"Besonders auffällig" zeigt sich laut der PKS aber auch diese Altersgruppe mit Körperverletzungsdelikten (21,8 Prozent), Sachbeschädigung (18,5 Prozent), Straßenkriminalität (18,3 Prozent) und Gewaltkriminalität (10,8 Prozent). Rund 280.000 der zwei Millionen Tatverdächtigen beging die Tat unter dem Einfluss von Alkohol, was eine Zunahme um 0,9 Prozent bedeutet. Besonders hoch ist der Anteil alkoholisierter Verdächtiger bei den Gewaltdelikten, er liegt dort bei 32,1 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur