Neue Maße von Frauen mit starken Figuren
Archivmeldung vom 06.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFrauen mit starken Figuren eröffnen sich künftig neue Einkaufsmöglichkeiten -- dank eines vom Forschungskuratorium Textil e.V. betreuten Projekts (AiF-Nr. 15144 BG). Im Rahmen des Vorhabens wurden die Körpermaße starker Figuren erstmals umfassend vermessen und wissenschaftlich ausgewertet. Damit stehen der Bekleidungsindustrie nun aktuelle Körperdaten, Konstruktionsgrundlagen sowie realistische Büsten in Form virtueller Formkörper zur Verfügung. Diese ermöglichen eine optimierte Schnittgestaltung, die den Bedürfnissen von kräftig gebauten Frauen gerecht wird.
Der Trend ist eindeutig - die Körperproportionen der Bevölkerung
verändern sich in Richtung stärkerer Figuren. Durch die neu ermittelten
Körperinformationen im Bereich der großen Größen lässt sich der
bisherige Mangel an passformgerechten Produkten auf dem Bekleidungsmarkt
nun ausgleichen. Dieser entstand dadurch, dass in den bisher
durchgeführten Reihenmessungen der Anteil starker Figuren stets zu
gering war und die großen Größen lediglich von den mittleren
Konfektionsgrößen 36 bis 44 abgeleitet wurden. Die Homogenität der
Körperproportionen nimmt jedoch mit zunehmendem Körpervolumen ab, so
dass für gut sitzende Bekleidung im Segment der starken Figuren
idealerweise eigene Maßvorgaben erforderlich sind.
Voraussetzung für das gemeinsame Forschungsprojekt des
Bekleidungsphysiologischen Instituts Hohenstein e.V. und des Instituts
für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU
Dresden war die Auswertung von insgesamt 4000 Datensätzen von Frauen der
Konfektionsgrößen 44 bis 64, welche im Laufe mehrerer Reihenmessungen
mittels modernster 3D-Scannertechnologie erfasst wurden.
Basierend auf diesen aktuellen Körperdaten und der Befragungsergebnisse
der Probandinnen erarbeiteten die Hohenstein Institute anschließend eine
umfassende Marktanalyse sowie Marktanteiltabellen als wichtige
Entscheidungshilfe bei der Planung marktgerechter Größensortimente. In
den neu erstellten Körpermaßtabellen für die Größen 48 bis 64 ist vor
allem die Definition zielgruppenspezifischer Körpermaße neu, wie
beispielsweise die Maße "Natürlicher Taillenumfang" und "Abstand
Taillenumfang - Natürliche Taille". Darüber hinaus wurden
Konstruktionsmaßtabellen sowie virtuelle 3D-Formkörper für die Größen 48
bis 60 entwickelt, welche erstmals die realistischen Körperformen der
Zielgruppe repräsentieren.
Als weiteres Ergebnis des Forschungsprojekts liegen nun erstmals allgemeingültige Richtlinien für eine optimale und funktionelle Gestaltung von Damenoberbekleidung für starke Figuren vor. Eine wichtige Grundlage für Konfektionäre, die sich im Wachstumssegment der großen Größen neue Märkte erschließen bzw. sich als Qualitätsanbieter positionieren möchten. Abgerundet werden die Forschungsergebnisse durch eine Zuordnung der neu ermittelten Körpermaße zur europäischen Größensystematik gemäß der Norm EN 13402 sowie durch eine Bestimmung der Größenkodierung gemäß der vom CEN festgelegten Systematik.
Quelle: Institut Hohenstein e.V.