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Mehr als ein Drittel der Studienanfängerinnen und -anfänger im MINT-Bereich sind Frauen

Archivmeldung vom 17.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Ob IT-Expertinnen oder Ingenieure - Fachkräfte in den so genannten MINT-Berufsgruppen werden gesucht. Trotz der guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt entscheiden sich Frauen nach wie vor seltener für ein Studium in einem MINT-Fach als Männer. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im 1. Fachsemester im MINT-Bereich allerdings gestiegen: Während er 2002 noch bei 31 % lag, betrug er 2022 bereits 35 %.

Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen MINT-Fächern: Am höchsten war der Frauenanteil 2022 in Innenarchitektur (87 %), am niedrigsten in Fahrzeugtechnik (8 %). In Informatik lag der Frauenanteil unter den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im 1. Fachsemester bei knapp 23 %.

Insgesamt beginnen mehr Frauen als Männer ein Studium: So lag der Frauenanteil unter allen Studierenden im ersten Hochschulsemester im Studienjahr 2022 bei gut 52 %.

Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in MINT-Fächern weiter gesunken

Im Studienjahr 2022 wählten gut 305 200 Studienanfängerinnen und Studienanfänger im 1. Fachsemester ein MINT-Fach. Das waren 0,6 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang in diesen Fächern fiel allerdings niedriger aus als bei den Studienanfängerinnen und -anfängern insgesamt: 2022 lag deren Zahl mit 795 900 um 2,4 % niedriger als im Vorjahr. Damit ist der Anteil derjenigen, die sich im 1. Fachsemester für MINT-Fächer entscheiden, geringfügig gestiegen: 2022 lag er bei 38,3 %, nachdem er im Jahr zuvor 37,7 % betragen hatte.

Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger (1. Fachsemester) in MINT-Fächern ist bereits seit 2018 rückläufig. Im Studienjahr 2017 hatten sich noch 351 400 Personen im 1. Fachsemester für MINT-Fächer entschieden.

Auch Zahl der Studierenden in MINT-Fächern gesunken

Der fortgesetzte Rückgang bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern insgesamt schlägt sich auch in der Zahl aller Studierenden in MINT-Fächern nieder: Mit 1 078 000 Studierenden lag sie im Wintersemester 2022/2023 um 1,2 % niedriger als im Wintersemester zuvor und um 2,2 % niedriger als im Wintersemester 2020/2021.

70 % mehr neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum Fachinformatiker oder zur Fachinformatikerin als vor zehn Jahren

Nicht nur ein Studium, auch eine Berufsausbildung kann zu einer Tätigkeit im MINT-Bereich qualifizieren. Eine deutliche Zunahme hat beispielsweise die Ausbildung zum Fachinformatiker oder zur Fachinformatikerin zu verzeichnen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in diesem Beruf ist von 10 300 im Jahr 2012 um 70 % auf 17 600 im Jahr 2022 gestiegen. Damit gehört er zu den am stärksten besetzten Ausbildungsberufen unter den Neuabschlüssen im dualen Ausbildungssystem. Insgesamt lag er 2022 auf Rang 5, bei Männern auf Rang 2, bei Frauen auf Rang 24. Der Frauenanteil ist dabei weiter gestiegen: von 8,8 % im Jahr 2021 auf 9,3 % im Jahr 2022.

Insgesamt waren 2022, über alle Ausbildungsjahre hinweg, 44 400 Männer und Frauen in der Ausbildung zu diesem Beruf. 2012 waren es noch 26 000 Auszubildende gewesen.

Methodische Hinweise:

Die Ergebnisse zu Studierenden und Prüfungen an Hochschulen in Deutschland entstammen der amtlichen Hochschulstatistik. Um auch Fachwechsel zu erfassen, wurden hier überwiegend die Zahlen der Studierenden im 1. Fachsemester verwendet. Diese Zahlen sind deutlich höher als die der Anfänger und Anfängerinnen im 1. Hochschulsemester, die häufig in anderen Publikationen auftauchen.

Studienjahre für die Studienanfänger setzen sich zusammen aus dem jeweiligen Sommersemester und dem folgenden Wintersemester (SJ 2022 = SS 2022 + WS 2022/2023).

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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