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Procter & Gamble geht gegen Begriff "Pampersliga" vor

Archivmeldung vom 29.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de
Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de

Der Windelhersteller Procter & Gamble (»Pampers«) sieht seine Rechte dadurch verletzt, dass etliche Sportvereine Angebote für kleine Kinder unter dem Namen »Pampersliga« anbieten.

Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) mit Sitz in Kamen bestätigte Informationen des WESTFALEN-BLATTS (Freitagsausgabe), wonach Procter & Gamble den Verband aufgefordert hat, den Begriff »Pampersliga« auf der Internetseite zu löschen. FLVW-Direktor Carsten Jaksch-Nink: »Wir respektieren den Markenschutz und haben unsere Mitgliedsvereine informiert.« Der Sportverband wurde aufgefordert, schriftlich zu erklären, dass er den Begriff nicht mehr verwenden werde.

Google findet ungefähr 6500 Treffer zum Suchbegriff »Pampersliga«. Die Fußballzeitschrift »11Freunde« etwa kürt »Das Pampersligator des Monats«, der Sportverein VfL Altenhagen (Bielefeld) bietet Eltern-Kind-Turnen für Ein- bis Fünfjährige unter dem Begriff an, und der ASSV Lethmate Iserlohn lädt vierjährige Mädchen und Jungen zum Fußballtraining in der »Pampersliga« ein.

Das Wort »Pampers« hat seinen Ursprung offenbar im englischen Verb to pamper, was soviel heißt wie verwöhnen oder verhätscheln. Den Begriff »Pampers« hat sich Procter & Gamble als Marke schützen lassen. Er sei »keine Bezeichnung für Kinder im Windelalter«, schrieb P&G an den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen.

Eine Verwendung des Wortes als Bezeichnung für ein Kleinkinder-Trainingsangebot stelle eine Verletzung des Markenrechts dar. Das Unternehmen müsse Sorge tragen, dass es nicht zu einer Verwässerung der Marke »Pampers« komme, heißt es in dem freundlich formulierten Brief vom 19. Juli.

Der Name »Pampers« ist im deutschen Sprachgebrauch längst ein Synonym, das im Zusammenhang mit kleinen Kindern oder jungen Menschen gebraucht wird. »Pampersflieger« heißt die Jugendgruppe des Modellflugclubs Rheinbach Swisttal, in Bielefeld nennt sich eine Tagespflegestelle für Kinder »Pamperspiraten«, in Löhne »Pampersrocker«, und Krabbelkinder sind beim TSV Neustadt am Rübenberge die »Pamperszwerge«. Zum Suchbegriff »Pampersbomber« findet Google sogar 50 000 Treffer. »Auto-Bild« titelte »Kampf der Pampers-Bomber: VW Touran gegen Toyota Verso, Opel Zafira & Renault Grand Scénic«, und der »Stern« schrieb: »Pampersbomber im Duell«.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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