Gewerkschaft der Polizei fordert eigenständige Zollpolizei

Bild: Eigenes Werk /SB
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert die Etablierung einer eigenständigen Zollpolizei. Die GdP-Bezirksgruppe Zoll erhofft sich davon, den Zoll zu einer "schlagkräftigen Behörde im Kampf gegen Organisierte Kriminalität (OK)" zu machen.
Der Zoll sei für Delikte zuständig, die für die Organisierte
Kriminalität besonders lukrativ seien, wie Schmuggel und Geldwäsche,
sagte Frank Buckenhofer, Vorsitzender der GdP-Bezirksgruppe Zoll, am
Freitag bei der Vorstellung eines entsprechenden Zollkonzepts in Berlin.
Er ergänzte, dass der Zoll derzeit nicht ausreichend ausgestattet sei,
um effektiv gegen Kriminelle vorzugehen.
Die GdP fordert, die
bestehenden vollzugspolizeilichen Einheiten des Zolls in einer eigenen
Zollbehördenstruktur zu bündeln und zu einer effektiven Zollpolizei
auszubauen. Diese solle in die polizeiliche Sicherheitsarchitektur des
Bundes integriert werden. Buckenhofer kritisierte, dass die aktuellen
Strukturen den modernen Herausforderungen nicht mehr gewachsen seien und
forderte eine grundlegende Reform der Ausbildung sowie eine bessere
technische Ausrüstung und Personalstärke.
Kilian Wegner von der
Europa-Universität Viadrina verwies auf die Notwendigkeit einer Reform
der Vermögensabschöpfung. Er forderte ein System, bei dem Inhaber von
verdächtigen Vermögenswerten deren Herkunft nachweisen müssen. Arndt
Sinn vom Zentrum für Europäische und Internationale Strafrechtsstudien
stellte Forschungsergebnisse zur Organisierten Kriminalität vor und
sprach sich für einen Paradigmenwechsel in der Strafverfolgung aus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur