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Mutmaßlicher Holzklotzmörder will sein Geständnis voraussichtlich heute widerrufen

Archivmeldung vom 09.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der mutmaßliche Holzklotzmörder von Oldenburg will sein Geständnis nach einem Bericht des "Tagesspiegel" (Montagausgabe) voraussichtlich an diesem Montag bei einem Termin vor dem Haftrichter widerrufen. Der Berliner Anwalt Andreas Schulz, einer der Wahlverteidiger des verdächtigen Nikolai H., bestätigte am Sonntag der Zeitung, dass sein Mandant den Widerruf beabsichtigt.

Schulz und der Bremer Anwalt Matthias Koch  zweifelten  neben dem Geständnis ihres Mandanten zwei Indizienbeweise an, berichtete die Zeitung. Zum einen sei  ein Handygespräch des Beschuldigten durch Funkzellenauswertung dem  Brückenbereich bei Oldenburg zugeordnet worden, wo am Ostersonntag eine 33 Jahre alte Frau in einem Auto vor den Augen ihrer Familie getötet worden war. Schulz wandte ein, dass der Strahlungsbereich in außerstädtischen Gebieten "weniger genau zuzuordnen" sei. Zudem müsse überprüft werden, wer eine solche Zuordnung aus den Daten auslese. Es frage sich, ob diese Auswertung "wissenschaftlich überhaupt valid" sei. Auch gegen ein weiteres Indiz brachte Schulz Bedenken vor. Sogenannte Sandanhaftungen an dem Holzklotz, der bei dem tödlichen Wurf verwendet  worden war, wurden   mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dem Wohnort des Täters zugeordnet. "Wir haben Anhaltspunkte, dass das Ursprungsasservat (der Holzklotz) von der Tatortsicherstellung bis zur forensischen Auswertung Veränderungen erfuhr", erklärte Schulz. "Dies wirft die Frage auf, ob eine Drittkontamination die Wahrscheinlichkeitsaussage verfälscht", sagte er weiter.

Quelle: Der Tagesspiegel

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