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VZBV und Lehrergewerkschaft fordern Werbeverbot an Schulen

Archivmeldung vom 11.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: knipseline / pixelio.de
Bild: knipseline / pixelio.de

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) warnt vor einem "Wildwuchs werblicher Angebote" an Schulen und fordert ein "generelles Werbeverbot" an Schulen, das auch Werbung als Gegenleistung für Sponsoring ausschließe. Anlass für die Forderung ist eine Studie, die der VZBV und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in dieser Woche veröffentlichen wollen und über welche die Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet.

In Deutschland gebe es einen "Dschungel aus rechtlichen Vorgaben", in dem Lehrer bei Aktivitäten von Unternehmen an ihren Schulen oft selbst einschätzen müssten, ob der Werbeeffekt für die Firmen und der pädagogische Nutzen in einem akzeptablen Verhältnis zueinander stehen, heißt es in der Studie. "Den Kultusministerien fehlt nicht nur der Überblick darüber, was in ihren Schulen los ist", kritisierte Verbraucherschützerin Vera Fricke vom VZBV. Sie ließen die Schulen und Lehrer "auch mit der Frage allein, welche Angebote von Unternehmen noch zulässig sind und welche nicht". Die Verbraucherschützer und Lehrervertreter fordern in ihrer Studie deswegen nun "bundesweit einheitliche Standards für einen wirtschaftsinteressenfreien und unternehmensunabhängigen Lernort Schule".

Die Kultusministerkonferenz (KMK) solle "ein länderübergreifendes Verständnis festschreiben." Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und gegenwärtige KMK-Präsidentin Stefanie Hubig sprach sich für eine Debatte zu dem Thema innerhalb der KMK aus, sieht allerdings weniger Handlungsbedarf. "Werbung hat an Schulen nichts verloren, und Sponsoring ist nur in einem engen Rahmen zulässig", sagte Hubig der Wochenzeitung "Die Zeit". Am wichtigsten sei es, "für Transparenz zu sorgen und die Lehrkräfte für jene Fälle zu sensibilisieren, in denen Werbung weniger plakativ stattfindet, aber genauso unzulässig ist". Solche Schritte seien "erfolgversprechender, als auf Bundesebene detaillierte Regeln zu formulieren", so die KMK-Präsidentin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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