Eine Familienrichterin rät scheidungswilligen Eltern, frühestmöglich Beratung zu suchen
Archivmeldung vom 24.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJede dritte Ehe scheitert - sehr oft nach der Geburt eines Kindes. Die Zahl der Verfahren vor den Familiengerichten ist entsprechend angestiegen.
Zwar stehen die Kinder dabei auch aufgrund der Familienrechtsreform von 2008 immer stärker im Mittelpunkt und werden häufig bei der Gestaltung des Sorgerechts selbst einbezogen. Bei Konflikten treffen die Richter aber zunehmend auf kämpferische Paare, die stark "auf den eigenen Vorteil bedacht" seien, sagt die Familienrichterin Petra Gernoth-Schultz im Gespräch mit dem Apothekenmagazin "Baby und Familie" und mahnt: "Wir dürfen die Kinder nicht überfordern." Die Streitkultur habe sich in den 30 Jahren ihrer Tätigkeit stetig verschlechtert, Sie rät trennungswilligen Eltern, sich "frühestmöglich" bei Beratungsstellen Hilfe zu holen. Wenn das Gericht entscheiden muss, sei oft schon viel Porzellan zerschlagen. "Auch wenn viele Eltern das von uns erwarten: Wir können nicht ihre Probleme lösen", so die Familienrichterin.
Quelle: Wort und Bild - Baby und Familie (ots)