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Knobloch würdigt 70. Jahrestag des Zentralrats der Juden

Archivmeldung vom 20.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Charlotte Knobloch (2017)
Charlotte Knobloch (2017)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat den 70. Jahrestag der Gründung des Zentralrats an diesem Sonntag gewürdigt.

"Als am 19. Juli 1950 Vertreter des jüdischen Lebens aus ganz Deutschland zusammenkamen, um gemeinsam einen neuen `Zentralrat` zu gründen, da schien es unvorstellbar, dass es noch 70 Jahre später einmal Gratulationen zum Jubiläum geben würde", schreibt sie in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".

Gerade einmal fünf Jahre nach Ende des Holocaust und in einem noch immer zerstörten Land habe niemand mit einer solchen Lebensdauer gerechnet. "Der frühe Zentralrat sollte vor allem das tägliche Überleben erleichtern und ansonsten das jüdische Erbe in Deutschland geordnet abwickeln." Es sei "ein großes Kompliment für unser Land, dass all das heute unendlich weit weg erscheint", so Knobloch. "Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist in den letzten 70 Jahren nicht nur nicht verschwunden, sondern sie ist heute größer, vielfältiger und vor allem sichtbarer als je zuvor nach 1945." Wie wichtig ein solcher Zusammenschluss sei, hätten die letzten Jahre gezeigt, so die Ex-Präsidentin: "In Zeiten von wachsendem Judenhass wird eine solche jüdische Stimme `gebraucht und gehört`, wie der Bundespräsident es in seiner Gratulation ausdrückte. Ich selbst kann das nur unterschreiben - und darf dem Zentralrat herzlich zu seinem Jubiläum gratulieren. Maseltov, und auf die nächsten 70 Jahre."

Charlotte Knobloch ist seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Vom 2006 bis 2010 war sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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