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Auschwitz-Gedenkstättenleiter lobt Deutschland

Archivmeldung vom 08.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Einfahrtsgebäude ins KZ Auschwitz-Birkenau kurz nach der Befreiung 1945
Einfahrtsgebäude ins KZ Auschwitz-Birkenau kurz nach der Befreiung 1945

Foto: Bundesarchiv, B 285 Bild-04413 / Stanislaw Mucha / CC-BY-SA
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Direktor der Gedenkstätte Auschwitz, Piotr Cywinski, hat das Vorgehen der deutschen Justiz im Fall des ehemaligen KZ-Wächters gelobt. Der "Welt" sagte er: "Verbrechen gegen die Menschlichkeit verjähren nicht." Daran zu erinnern lohne sich, wenn man hilflos Ereignisse in der Gegenwart verfolge. Der 35-jährige Historiker sagte der Zeitung: "Nur zwei Prozent der SS-Männer des KZ-Systems sind vor Gericht gestellt worden. Diese traurige Tatsache lässt sich kaum mehr ändern. Aber es lohnt sich noch immer zu ermitteln."

Nach Informationen der "Welt" will die Staatsanwaltschaft Stuttgart schon bald Anklage gegen den ehemaligen SS-Rottenführer erheben, der im schwäbischen Haftkrankenhaus Hohenasperg einsitzt. Der Vorwurf lautet Beihilfe zum Mord. Die Stuttgarter Ermittler haben nach Angaben der Zentralen Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen Ludwigsburg insgesamt drei Aktenbände und zwei Leitz-Ordner mit Belastungsmaterial zum Fall erhalten. Weiteres Material im Umfang von zwei laufenden Metern lagert nach Informationen der "Welt" offenbar noch in den Vereinigten Staaten. Das geht aus Unterlagen des Auswärtigen Amtes hervor, die vergangene Woche erstmals von Journalisten der "Welt" eingesehen werden konnten.

Das Material hatten US-Behörden Anfang der 1980er-Jahre zusammengetragen, um gegen den Mann juristisch vorzugehen. Er kam einem Verfahren damals zuvor, indem er seiner Abschiebung nach Deutschland zustimmte. Ein Vertreter der Zentralen Stelle hatte das Konvolut im Oktober 1983 zwar gesichtet, aber laut seinem Vermerk nichts mit nach Deutschland genommen. Das teilte die Zentrale Stelle jetzt der "Welt" mit.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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