Zentralrat der Juden zeigt erstmals Verständnis für Dejagah
Archivmeldung vom 12.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Zentralrat der Juden in Deutschland hat erstmals Verständnis für den Fußballprofi Ashkan Dejagah geäußert. "Wenn für seine Absage, an einem Spiel in Israel teilzunehmen, persönliche Gründe vorliegen, kann ich das nachvollziehen", sagte Zentralrats-Generalsekretär Stephan J. Kramer dem "Tagesspiegel" (Samstag-Ausgabe).
"Schließlich müssten seine Verwandten im Iran wohl
Repressionen fürchten." Der Deutsch-Iraner hatte sich geweigert, am
EM-Qualifikationsspiel der deutschen U-21-Nationalmannschaft am
Freitag in Tel Aviv teilzunehmen und dafür in einer Erklärung des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB) "persönliche Gründe" angeführt. Zuvor
war Dejagah zitiert worden, er reise aus politischen Gründen nicht
nach Israel. Iran erkennt Israel nicht an und erlaubt seinen
Staatsbürgern nicht, dort einzureisen. Inzwischen muss sich auch der
DFB Kritik vom Zentralrat der Juden gefallen lassen. "Der DFB hätte
intelligenter handeln sollen und Herrn Dejagah besser beraten
müssen", sagte Kramer. "Es kann nicht sein, dass man einen
21-Jährigen in diese brisante Sache reinlaufen lässt." Die
Vorsitzende des Zentralrats der Juden Charlotte Knobloch, die den
Ausschluss Dejagahs aus der deutschen Nationalmannschaft gefordert
hatte, war am Freitag im Gegensatz zu Dejagah zum Spiel nach Tel Aviv
gereist. Zwanziger, der Fehler eingeräumt hat, will in einem Gespräch
mit Dejagah klären, ob der weiter als Nationalspieler tragbar ist.
"Sollte sich herausstellen, dass es sich um politische Gründe
handelt, hat er in der Nationalmannschaft nichts zu suchen", sagte
Kramer.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel