Umfrage: Jeder zehnte Haushalt beschäftigt schwarz
Archivmeldung vom 24.09.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtJeder zehnte Haushalt in Deutschland hat laut einer Umfrage schon einmal eine Haushaltshilfe illegal beschäftigt. Die Hälfte dieser Haushalte hat bereits mehrfach Hilfen schwarz für sich arbeiten lassen. Und weitere elf Prozent können sich vorstellen, in Zukunft eine Haushaltshilfe schwarz zu beschäftigten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Minijobzentrale, die der "Welt" vorliegt und die in der kommenden Woche vorgestellt wird.
Bei der Minijob-Zentrale waren im Juni 2012 nur 242.743 Minijobber in deutschen Haushalten angemeldet. Das sind zwar fünf Prozent mehr als im Vorjahr, aber wohl immer noch nur ein Bruchteil aller Haushaltshilfen in Deutschland. Die Schwarzarbeitgeber-Quote steigt mit dem Alter, dem Einkommen und der Bildung - auch das ist ein Ergebnis der Studie, die der "Welt" vorliegt.
Der typische Schwarz-Arbeitgeber ist über 60, kommt aus Westdeutschland, hat Abitur und ein Haushaltsnettoeinkommen über 2000 Euro. Ein schlechtes Gewissen plagt die Schwarzarbeitgeber nicht, auch das ergab die Forsa-Studie unter den mehr als 2000 Befragten. Nur fünf Prozent der Befragten haben Bedenken, weil sie eine illegale Hilfe imHaushalt beschäftigten.
Die Minijobzentrale ließ jetzt auch die Motive erforschen, warum die illegalen Haushaltshilfen nicht angemeldet werden. "Weil sie Geld sparen wollen", antworteten elf Prozent der Befragten, 15 Prozent war die Anmeldung "zu kompliziert" und 14 Prozent hatten sich noch gar nicht damit beschäftigt. Zwölf Prozent wussten schlicht nicht, dass man private Helfer anmelden muss. Immerhin 23 Prozent der Befragten gaben an, der Helfer wolle nicht angemeldet werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur